Champions League: Alabas Finalsperre "ein Jammer"

David Alaba
David Alaba(c) EPA (Marc Mueller)
  • Drucken

David Alabas Gelbsperre im Endspiel bewegt nicht nur deutsche Medien. Auch bei Bayern-Trainer Jupp Heynckes ist das Bedauern groß: "Er interpretiert die Rolle als Linksverteidiger wie kein anderer."

David Alaba versetzt sogar Uli Hoeneß in Staunen. "Bei ihm muss man sich schon manchmal wundern, was der für ein Selbstvertrauen und eine Kaltschnäuzigkeit hat", sagte der Bayern-Präsident über Österreichs Fußballer des Jahres, der im Penaltyschießen gegen Real Madrid seinen Elfmeter souverän verwandelte.

Auch Jupp Heynckes sang am Mittwoch nach dem Aufstieg ins Champions-League-Finale eine Lobeshymne auf den 19-Jährigen. "Er interpretiert die Rolle als Linksverteidiger wie kein anderer", erklärte der Trainer - wohlwissend, dass sich Alaba nach wie vor als Mittelfeldspieler sieht.

Auf dieser Position wird der Wiener in der ÖFB-Auswahl weiterhin eingesetzt, weil er dort laut Teamchef Marcel Koller mit seiner Übersicht und Passsicherheit besser aufgehoben ist. Allerdings war der Schweizer auch von Alabas neuerlich starkem Auftritt als Linksverteidiger beeindruckt.

Lobeshymnen in den deutschen Medien

"Vom unglücklichen Handspiel abgesehen, hat er eine wirklich überzeugende Leistung abgeliefert und auch offensiv immer wieder Akzente setzen können. Völlig abgebrüht ist er - wie schon im DFB-Pokal gegen Gladbach - als Erster zum Elfmeter angetreten und hat ihn eiskalt verwandelt. Auch bemerkenswert, weil andere mit weit mehr Erfahrung diese Nerven nicht hatten", betonte Koller.

Angesichts der Sperre im Endspiel sprach Koller von einem "irgendwie auch tragischen Abend" für Alaba. "Dass er nun ausgerechnet im Finale zuschauen muss, ist sehr bitter und wahnsinnig schade für ihn, aber auch für die Bayern. Denn er ist auf der linken Abwehrseite ein zuverlässiger Fixposten geworden. Es hat nicht sollen sein - doch er ist noch jung und kann es sicherlich noch einmal schaffen."

Alaba wird zur "tragischen Figur"

Auch die deutschen Medien fühlten mit Alaba, so etwa die "Süddeutsche Zeitung". "Vor dem Anpfiff hat der junge Österreicher noch ein paar Wünsche nach oben geschickt, aber es hörte niemand zu. Denn nach fünf Minuten wusste Alaba bereits, dass er eine tragische Figur sein würde, egal, wie das Spiel auch ausging. Hatte sich in Minute fünf in Di Marias Direktabnahme geworfen, der Ball landete an Alabas linkem Arm - Strafstoß und auch seine dritte gelbe Karte im Wettbewerb. Hielt aber den Kopf hoch. Sattelte regelmäßig auf Außenstürmer um, dabei furchtlos und trickreich wie zuletzt. Wird aber nun ebenfalls im Finale fehlen, ein Jammer."

Die "Abendzeitung" beschrieb Alaba wegen der Elfer-Situation als "armen Kerl", hob jedoch auch seine Trotzreaktion danach hervor. "Verteidigte schlau, stürmte über links wie ein ganz Großer." Laut "Münchner Merkur" erwischte der Wiener "furchtbare erste fünf Minuten. Wurde danach immer besser, legte Robbens Hundertprozentige auf, hatte eine Menge gute Aktionen nach vorne. Endgültig angekommen in der Liga der Großen!" Für die "Bild"-Zeitung agierte Alaba "so abgebrüht wie zuletzt".

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Mario Gomez und David Alaba
Fußball

Alaba: Wehmütiger Jubel und Trost von der Mannschaft

David Alaba ist "sehr enttäuscht", dass er im Champions-League-Finale nicht spielen wird. Seine gelbe Karte findet er "ungerechtfertigt, denn ich habe den Ball nicht mit Absicht mit der Hand berührt."
Champions League Bayern zieht
Fußball

Bayern erreichen das "Finale Dahoam"

Im Elfmeter-Drama setzte sich Bayern im Halbfinale gegen Real durch, die Stars Ronaldo, Kaka und Ramos vergaben. Alaba ist für das Finale am 19. Mai gesperrt.
Holger Badstuber
Fußball

"Blödsinnige Regel": Kritik an Gelbsperren für Finale

Sechs Spieler werden wegen der dritten Gelben Karte das Endspiel der Champions League verpassen. "Das kann nicht im Sinne des Fußballs sein", schimpfte der deutsche Nationaltrainer Joachim Löw.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.