Euphorie bei WAC/St. Andrä: "Bundesliga, wir kommen"

WAC/St. Andrä
WAC/St. Andrä(c) GEPA pictures (Gepa Pictures/ Christian Ort)
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Nach dem erstmaligen Aufstieg ins Oberhaus herrschte bei WAC/St. Andrä grenzenlose Freude. Präsident Dietmar Riegler betonte, dass man dennoch kein wirtschaftliches Risiko eingehen wird.

Bei Spielern, Betreuern und Fans gab es kein Halten mehr - nach dem in Wien fixierten erstmaligen Aufstieg von WAC/St. Andrä ins Fußball-Oberhaus war die Freude bei den Kärntnern grenzenlos. Weiße Meistershirts mit passendem Aufdruck waren schon mit im Gepäck: "Meister 2011/12" und "Bundesliga wir kommen", war da zu lesen.

Trainer Nenad Bjelica war euphorisch und gerührt zugleich. "Das ist ein besonderer Tag für die Spieler, den Verein, Wolfsberg und Kärnten. Und natürlich auch für mich persönlich", sagte der 40-jährige kroatische Ex-Internationale, der die Lavanttaler exakt zwei Jahre zuvor, kurz vor dem erfolgreich bestrittenen Aufstiegsmatch in die Erste Liga übernommen hatte und am Freitag mit ihnen auch den Sprung in die tipp3-Bundesliga schaffte. "Deshalb war der 11. Mai der perfekte Tag, um aufzusteigen", meinte Bjelica.

Die Kärntner hatten die Saison keineswegs als Favoriten in Angriff genommen. "Vor dem ersten Match habe ich zur Mannschaft gesagt: Fünfter wäre gut, Dritter super und Erster ein Traum. Langsam haben dann alle angefangen, an diesen Traum zu glauben", erklärte der emotional agierende Coach. Der Druck auf den Langzeit-Tabellenführer habe sich aber im Lauf der Saison verstärkt. Bjelica: "Das konnten wir nur durchstehen, weil wir mental stark und wie eine Familie sind."

Präsident: "Jeden Euro wieder reinbekommen"

Luftschlösser will der WAC auch weiterhin keine bauen - es muss Investitionen ins zu kleine Stadion geben (rund 2.000 Sitzplätze fehlen), große Transfers sind aber nicht geplant. "Jeden Euro, den man ausgibt, sollte man auch reinbekommen. Wir werden eine Mannschaft formen, mit der wir in der Bundesliga bestehen können", kündigte Klub-Chef Dietmar Riegler an. Im Vorfeld hatte er betont, man werde wirtschaftlich kein Risiko eingehen. "Wenn wir gleich wieder absteigen sollten, dann ist es eben so."

Stephan Stückler, einer von drei Spielern mit zehn und mehr Toren (Christian Falk 18, Jacobo 14, Stückler 10), freute sich, dass endlich wieder ein Kärntner Club im Oberhaus vertreten ist. "Vor Meisterschaftsbeginn haben wir uns vorgenommen, die Großen zu ärgern. Es ist super gelaufen, im Winter haben wir schon bisschen spekuliert, dass wir vorne bleiben könnten. Dann haben wir ein bisschen geschwächelt und jetzt ist die Freude umso größer. Meister - das ist unbeschreiblich!" Das letzte Match gegen den bis Freitag einzigen verbliebenen Rivalen LASK sei ein Prestige-Duell. "Wir haben uns vorgenommen, dem Schoko etwas zu zeigen in der letzten Runde."

LASK gratuliert und wartet auf Lizenzvergabe

Der angesprochene LASK-Coach Walter Schachner nahm die durch ein 1:1-Heim-Remis gegen Grödig verpasste Titelchance nach außen hin gefasst zur Kenntnis. "Den möglichen Aufstieg haben wir nicht heute verspielt, sondern schon früher, weil wir zu oft einen 1:0-Vorsprung hergeschenkt und zu viele Remis hatten." Der Steirer stand nicht an, dem Rivalen zu gratulieren. "WAC/St. Andrä ist Erster und Meister. Glück und Wenn und Aber spielt keine Rolle, am Ende gleicht sich das aus." Für den Klub steht am Dienstag die Entscheidung des Protestkomitees über die Lizenzvergabe an.

Rund 100 LASK-Fans randalierten hingegen nach dem Spiel, liefen auf den Platz und mussten von Polizei und Ordnern zweimal daran gehindert werden, die VIP-Tribüne zu stürmen. Es gab zwei Festnahmen.

(APA)

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