Gruppe B. Wales und die Slowakei geben ihr EM-Debüt, haben mit Bale bzw. Hamšik je einen Ausnahmekönner.
Bordeaux. Mit dem heutigen Spiel gegen die Slowakei gibt Wales seine lang erwartete EM-Premiere. Im Mittelpunkt steht Gareth Bale, der Angreifer von Real Madrid wird erstmals überhaupt sein Land bei einer Endrunde vertreten. Mit Aaron Ramsey (Arsenal), Ben Davies (Tottenham) oder Joe Allen (Liverpool) tummeln sich zwar durchaus namhafte Premier-League-Spieler in der walisischen Auswahl, doch Bale überstrahlt sie alle.
„Bale ist ein großartiger Spieler“, lobte Teamchef Chris Coleman. „Es sind nicht nur seine Fähigkeiten, er scheut auch keine Herausforderungen.“ Gute Mannschaften zeichne es aus, sich dem Level des Besten anzunähern. „Das gilt auch für mich als Trainer.“ Der Gepriesene selbst versuchte den Rummel um seine Person kleinzureden. „Es gibt kein One-Man-Team. Gemeinsam sind wir stärker, das sagen wir nicht einfach nur so“, meinte der 28-Jährige, der mit sieben Toren der Toptorschütze in der EM-Qualifikation war. „Wir arbeiten als Mannschaft. Wir greifen gemeinsam an, verteidigen gemeinsam und kämpfen gemeinsam.“
Auch Gegner Slowakei hat mit Marek Hamšik einen echten Ausnahmespieler. Seit neun Jahren geigt der Mann mit den auffälligen Frisuren in der italienischen Serie A für Napoli auf, in der abgelaufenen Saison führte er die Mannschaft zum Vizemeistertitel. Nun soll Hamšik auch das Nationalteam bei der ersten EM-Teilnahme zum Erfolg führen, die Auftaktpartie hat für ihn bereits eine „wegweisende Bedeutung“ im Kampf um den Aufstieg. Trotz seines Offensivstars setzt Teamchef Ján Kozák auf eine defensive Taktik. „Wenn wir die Gruppenphase überstehen, wäre das ein Erfolg.“
Wales:Hennessey; Taylor, Davies, A. Williams, Collins, Gunter; Ramsey, Allen, Vaughan; J. Williams, Bale.
Slowakei:Kozacik; Pekarik, Skrtel, Durica, Hubocan; Kucka, Hrosovsky; Mak, Hamšik, Weiss; Duris.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.06.2016)
