Englands Auftaktfluch setzt sich gegen Russland fort

England gegen Russland
England gegen RusslandAPA/AFP/VALERY HACHE
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Die Three Lions waren klar überlegen, mussten sich aber durch ein Gegentor in der Nachspielzeit mit einem 1:1 begnügen.

Exakt 50 Jahre müssen sich die englischen Fans bereits in Geduld üben, seit dem WM-Sieg 1966 warten sie auf einen Titelgewinn ihrer Mannschaft. Zehn Siege in der EM-Qualifikation ließen die Hoffnungen wachsen, den Three Lions werden in Frankreich auch von Experten durchaus Siegchancen eingeräumt. Der Auftakt verlief wie immer, möchte man sagen, denn noch nie konnte England sein erstes EM-Spiel gewinnen. Auch diesmal musste man sich gegen Russland mit einem 1:1 begnügen.

In der Offensive hat Roy Hodgson die Qual der Wahl, er entschied sich für das Angriffstrio Harry Kane, Raheem Sterling und Adam Lallana. Wayne Rooney agierte als eine Art Spielmacher dahinter, Jamie Vardy musste zunächst auf der Bank Platz nehmen. England dominierte das Geschehen fast nach Belieben, doch Lallana (7.), Kane (17.) und Rooney (35.) vergaben die besten Chancen. Die Russen wirkten statisch und passiv, igelten sich rund um den eigenen Strafraum ein. Offensiv war die Mannschaft von Leonid Sluzki kaum vorhanden, ein Freistoß ermöglichte Ignaschewitsch dennoch einen gefährlichen Kopfball – Hart parierte (17.).

Nach der Pause ging Struktur und Schwung im englischen Spiel etwas verloren, zudem tat Russland nun deutlich mehr für die Offensive. Die gefährlichere Mannschaft aber blieben die Engländer. Erneut war es Rooney, der nach einer schlechten Abwehr Akinfejew zu einer Glanztat zwang (71.). Wenig später musste sich der russische Schlussmann aber geschlagen geben, Dier verwandelte einen Freistoß direkt (73.). Das Stade Velodrome bebte, nach dem tobenden Applaus wurde nicht nur einmal „God save the Queen“ angestimmt. Die Russen standen nun unter Zugzwang und lieferten in letzter Minute. Nach einer Flanke stieg Beresuzki am höchsten und köpfelte zum 1:1-Endstand ein (92.).

Russische Zuschauer stürmen Sektor

Nach den gewalttätigen Ausschreitungen in der Stadt kam es auch im Stadion zu Tumulten. Kurz vor dem Ende der Partie gingen russische und englische Fußball-Anhänger im Stade Velodrome aufeinander los. Auslöser waren russische Zuschauer, die hinter dem Tor von Englands Keeper Joe Hart auf in einem benachbarten, neutralen Block sitzende englische Fans losstürmten.

Ordner versuchen Zuschauer zu stoppen
Ordner versuchen Zuschauer zu stoppen(c) REUTERS (ROBERT PRATTA)

Einige Zuschauer mussten in Panik über Absperrungen in den Innenraum springen, um sich in Sicherheit zu bringen. Zumindest zu Beginn dieser Ausschreitungen war keine Polizei zu sehen. Die wenigen postierten Ordner waren mit den Geschehnissen sichtlich überfordert. Es waren die ersten Ausschreitungen während dieses Titelkampfes in einem Stadion.

Schon während der Partie, bei der Russland in der Nachspielzeit noch den 1:1-Ausgleich erzielte, waren einige Male Leuchtraketen aus dem russischen Block abgefeuert worden. Auch ein lauter Böller war zu hören.

(swi/APA)

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