Irland und Schweden teilen sich Punkte

(c) APA/AFP/KENZO TRIBOUILLARD (KENZO TRIBOUILLARD)
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Ein Eigentor und ein ansonsten blasser Ibrahimovic retten
die enttäuschenden Schweden vor einer Auftaktpleite gegen Irland.

Die Zeit bis zu seinem Eingreifen ins EM-Geschehen hatte Zlatan Ibrahimovic, 34, mit gewohnt markigen Sprüchen überbrückt. In der Auftaktpartie seiner Schweden gegen Irland sollten nun Taten folgen. In der Gruppe mit Belgien und Italien hätte dieses „Schlüsselspiel“ (Schweden-Coach Erik Hamren) wohl eine kleine Vorentscheidung im Kampf um den Aufstieg sein können. Ein irischen Eigentor bescherte Schweden am Ende ein 1:1, Ibrahimovic gab sich selbstkritisch: „Wir hätten besser spielen können.“

Schwedens Superstar blieb in Hälfte eins blass, war vor allem im eigenen Strafraum mit irischen Standardsituationen beschäftigt. O'Shea vergab eine erste Großchance der Iren (17.). Auf der Gegenseite wurde Ibrahimovic entweder mustergültig per Tackling gestoppt (18.) oder versagte als Freistoßschütze (22.). Er ließ sich zurückfallen, war bemüht, forderte den Ball. Schwedischen Abschluss gab es vor der Pause aber keinen, dafür verhinderte die Latte die irische Führung durch Hendrick (32.). Das verdiente Tor für Irland erzielte Hoolahan per sehenswertem Schuss ins lange Eck (48.). „Einer der schönsten Momente meiner Karriere“, erklärte er.

Schweden wirkte ratlos, ein Geniestreich von Ibrahimovic war nun gefragt. Ein solcher blieb aus, aber der schwedische Kapitän erzwang nach einer schönen Kombination immerhin den Ausgleich: Beim Versuch, eine Hereingabe von Ibrahimovic zu klären, köpfte Irlands Verteidiger Clark ins eigene Tor (71.). Robbie Keane, 35-jähriger irischer Rekordnationalspieler, gab noch den Edeljoker, am Ergebnis änderte sich nichts mehr.

Was Ibrahimovic betrifft, zeigte sich einmal mehr: Er ist der Kopf der schwedischen Mannschaft, aber ohne verwertbare Zuspiele ist auch er auf verlorenem Posten. Seine Versuche, sich als Ballverteiler zu betätigen, überzeugten nicht. „Wenn wir offensiv so schlecht spielen wie in der ersten Halbzeit, können wir Zlatan nicht richtig einsetzen. Er muss sich dann zurückfallen lassen und die Bälle selbst holen“, meinte Teamchef Hamren. Und Ibrahimovic sagte: „Das Wichtigste war, dass wir nicht verloren haben. Es sind noch zwei Spiele, da müssen wir punkten. Ich habe gekämpft, aber ich kann mehr und muss mehr zeigen.“

Die Großtaten, die seinen Sprüchen meist folgen, blieb der Superstar also noch schuldig. Dennoch: Mit einem einzigen energischen Vorstoß hat Ibrahimovic Schweden vor einer peinlichen Auftaktpleite bewahrt.

(red.)

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