Ibrahimovic – ein eher ungewöhnlicher Abschied

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TOPSHOT-FBL-EURO-2016-MATCH36-SWE-BELAPA/AFP/VINCENZO PINTO
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Gruppe E. Schweden unterlag Belgien mit 0:1, damit ging auch eine der schillerndsten Karrieren der Fußball-Historie zu Ende – Zlatan Ibrahimovic beendete seine Teamkarriere. Irland überraschte und besiegte Italiens B-Team mit 1:0.

Nizza. Zlatan Ibrahimovic wird nach der Fußball-EM seine Karriere im schwedischen Team beenden. Der 34-Jährige musste aber schneller aus dem Trikot der „Tre Kronors“ schlüpfen als ihm lieb war, denn sein Team enttäuschte gegen Irland, Italien und schaffte gegen Belgien nur ein Remis. Die Ära Ibrahimovic ist damit vorbei, es ist ein unvollendeter Abschied.

Auch bei den Sommerspielen in Rio de Janeiro wolle Ibrahimovic nicht mehr für sein Land spielen, er sieht seine „Pflicht“ als erfüllt an, will abseits der neuen Aufgabe – wohl für Manchester United –, vollends der Familie widmen. Teamchef Erik Hamren verneigte sich zum Abschied noch einmal vor seinem, in Wahrheit, einzigen Weltklassemann. „Wir haben einen Spieler auf dem Level von Lionel Messi und Cristiano Ronaldo. Das ist Zlatan“, erklärte der 58-Jährige. „Als ich im ihm Jänner gesagt habe, dass ich selbst aufhöre, sagte er, dass er auch aufhören wird.“

Ibrahimovic war in den vergangenen Jahren die alles überstrahlende Figur für Schweden. Mit 62 Toren in 116 Länderspielen bleibt er unangefochtener Rekordtorschütze seines Landes. Bei seiner insgesamt vierten EM-Teilnahme lastete vieles, wohl sogar zu viel, auf seinen Schultern. Doch während der Endrunde war der Mann aus Malmö ein ums andere Mal auf sich alleine gestellt. Nicht ein wirklich gefährlicher Torschuss wollte ihm in den drei Spielen gelingen.

Dabei war Ibrahimovic vor der EM in Topform. In 51 Pflichtspielen für Paris St. Germain traf er in der vergangenen Saison 50 Mal, mit PSG holte er erneut das nationale Double. Er sagt: „Ich bin stolz auf das, was ich erreicht habe. Und wo auch immer ich hingehe, ich nehme die schwedische Flagge mit“, sagte der Stürmer. Den Begriff der Enttäuschung kennt er nicht; und wenn doch, „Ibrakadabra“ würde ihn gewiss ablehnen.

Der Abgang von Ibrahimovic ist für den schwedischen Fußball durchaus erheblich, damit droht auch dem Team der Abschied von der Weltbühne – ohne den Stürmerstar landet es im Nirgendwo. „Zlatan hat enormen Anteil am Erfolg unserer Mannschaft gehabt. Er war eine so wichtige Figur für den schwedischen Fußball“, lobte Hamren. „Er ist nicht nur fußballerisch so wichtig, er hat auch einen tollen Charakter und dem schwedischen Fußball geholfen.“

Italien hielt sich gegen Irland lange bedeckt, schonte Stars und Eifer und verlor mit 0:1 (Tor Brady, 85.). Im Achtelfinale wartet auf Buffon und Co. Spanien.

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