Anpfiff zur EM: Polen eröffnet gegen Griechenland

Polnische Fußballfans
Polnische Fußballfans(c) AP (Czarek Sokolowski)
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Polens Hoffnungen auf einen Auftaktsieg ruhen auf dem Dortmunder Trio Jakub Blaszczykowski, Robert Lewandowski und Lukasz Piszczek. Die Griechen geben sich selbstbewusst: "Nicht viele Teams sind besser als wir."

Es ist das größte Sportevent der Landeshistorie und Gastgeber Polen möchte seine Fans mit einem gelungenen EM-Start beschenken. Zum Auftakt treffen die Polen im Warschauer Nationalstadion auf Griechenland (18.00 Uhr/ORF eins). Gegen den Überraschungseuropameister von 2004 soll ein Sieg her und damit eine Euphorie entfacht werden, die das Team von Trainer Franciszek Smuda so weit wie möglich tragen soll - vielleicht sogar bis ins Finale am 1. Juli in Kiew.

Smuda kann dazu auf seine Bestbesetzung zurückgreifen, darunter die Hoffnungsträger aus Dortmund. Jakub Blaszczykowski, Robert Lewandowski und Lukasz Piszczek holten mit dem BVB das Double und sollen nun auch im Nationalteam auftrumpfen. "Sie sind das Skelett unserer Mannschaft", sagte Smuda. Der Coach spekuliert damit, dass sich die glänzende Form der drei deutschen Double-Gewinner auf sein gesamtes Team überträgt. An Selbstvertrauen mangelt es jedenfalls nicht. "Ich glaube, wir sind so etwas wie die gefährlichen Außenseiter des Turniers", befand Lewandowski.

Obwohl die großen Zeiten des polnischen Fußballs lange vorbei sind und der Weltranglisten-65. bei seinen vorigen großen Turnieren (EM 2008/WM 2006) bereits in der Gruppenphase scheiterte, herrscht Aufbruchstimmung. Das Eröffnungsspiel im neuen schmucken Nationalstadion der Hauptstadt soll der Auftakt für nationale Festwochen werden. Blaszczykowski sehnt einen optimalen Auftakt herbei: "Ich glaube, das wird unser wichtigstes Spiel - praktisch ein kleines Finale."

Griechen noch ohne Pflichtspielniederlage

In der lösbaren Gruppe A mit den weiteren Kontrahenten Russland und Tschechien gelten die Griechen, die gegen Polen seit sechs Partien auf einen Sieg warten, als der leichteste Gegner. Dabei haben sie unter der Regie von Rehhagel-Nachfolger Fernando Santos noch kein Pflichtspiel verloren. Prunkstück ist die Abwehr, die auf dem Weg zur EM-Endrunde in zehn Qualifikationsspielen nur fünf Gegentore zuließ.

Diese wenig ansehnliche, aber effektive Spielweise ist nach Ansicht von Abwehrspieler Kyriakos Papadopoulos alternativlos: "Wir haben nicht die Individualisten, um in einem Spiel 20, 30 Chancen zu haben. Unsere Stärke bleibt die Defensive."

Ähnlich wie für die Polen wird das Turnier auch für die Griechen zur nationalen Mission. Tore und Siege sollen helfen, die Wirtschaftskrise zumindest für kurze Zeit etwas in den Hintergrund zu drängen. "Die schwierigen Momente, durch die Griechenland geht, sind ein zusätzlicher Faktor für uns, um den Griechen Freude zu bereiten", kommentierte Kapitän Georgios Karagounis. Angreifer Nikolaos Lymperopoulos wählte pathetischere Worte: "Wir sind alle eine geballte Faust."

Auch Teamchef Santos hält den Sensations-Europameister von 2004, der bei der EURO 2008 alle Gruppenspiele verlor, für durchaus konkurrenzfähig. "Die Spieler haben es sich verdient, bei der EM dabei zu sein, und sie machen mich zuversichtlich, dass wir den Fans in Griechenland Freude bereiten können. Wir werden Willen und Leidenschaft zeigen", versprach Santos, der sogar von einem ähnlichen Coup wie vor acht Jahren träumt. "Es wird für jede Mannschaft sehr schwierig werden, uns zu schlagen. Kein Team der EM ist viel besser als wir."

(ag)

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