Russland hatte mit Tschechien zwar Mühen, feierte aber letztlich einen ungefährdeten 4:1-Sieg. Die „Sbornaja“ ist nun Favorit auf den Gruppensieg.
[BRESLAU] Russland sorgte am ersten Tag der Fußball-EM in Polen und der Ukraine für Begeisterung auf den Rängen in Breslau. Die Elf des niederländischen Trainers Dick Advocaat überzeugte mit Tempo, Kombinationen, Übersicht und dem direkten Zug auf das Tor. Die Tschechen wirkten überfordert und nur Torhüter Petr Cech war es zu verdanken, dass die Auftaktniederlage nicht deutlicher ausfiel. Russland gewann mit 4:1, die Tore erzielten Dzagoew (15., 78.), Schirokow (24.) und Pawljutschenko (82.). Der zwischenzeitliche Anschlusstreffer gelang Pilar (52.).
Die Russen gelten nach diesem Auftritt als Favorit auf den Sieg in Gruppe A. Sie treffen am Dienstag auf Gastgeber Polen.
Russland bestätigte mit diesem Spiel, dass Ergebnisse aus der Vorbereitung, etwa das 3:0 gegen Italien, keine „Eintagsfliegen" waren. Advocaat hat es verstanden, seinen Spielern Freude und System zu vermitteln, so wie es zuvor sein Landsmann Guus Hiddink getan hatte. Nun kokettieren die Anhänger der „Sbornaja" mit einer ähnlichen Überraschung wie schon bei der Euro 2008 in Österreich und der Schweiz. Damals war Russland erst im Halbfinale am späteren Champion Spanien gescheitert.
Ohne Rosicky im Mittelfeld läuft bei Tschechien, dem EM-Finalisten 1996 und Halbfinalisten 2004, nichts. Auch im ersten Spiel der Gruppe A war vom Arsenal-Legionär wenig zu sehen. Bemüht war er, mehr nicht. Und Stürmer Milan Baros sah im Angriff selten brauchbare Bälle - ein Grund für die höchste EM-Niederlage der Tschechen.
Anders verlief der Auftritt der Russen. Arschawin lenkte, passte und „servierte" das 2:0. Und hätte Kerschakow in Minute 32 aus der Strafraummitte nicht über die Latte geschossen, die Partie wäre viel früher entschieden gewesen.
Die Tschechen gaben aber nicht auf, der Anschlusstreffer zeigte die Schwäche der Russen auf: die Abwehr. Auch vermochten es die verspielten Russen nicht, ihre mit Leichtfertigkeit herausgespielten Chancen konsequent zu verwerten. Als Dzagoew jedoch in Minute 78 zum 3:1 traf, waren alle Zweifel beseitigt. Das Traum-Solo und der kraftvolle Schuss von Roman Pawljutschenko zum 4:1 (82.) waren nur noch der „Zuckerguss".