Kiew jubelt: Ukraine schlägt Schweden

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Dank eines Schewtschenko-Doppelpacks gewinnt die Ukraine ihr Auftaktspiel in der Gruppe D mit 2:1. Für Schweden traf Ibrahimovic.

Der größte Stürmerstar des Landes seit der Eigenständigkeit hat die Ukraine in einen Freudentaumel versetzt. Der Co-Gastgeber der Fußball-EM hat am Montag vor 64.219 Zuschauern im Olympiastadion von Kiew dank Andrij Schewtschenko einen Traumstart in das Turnier geschafft. Der 35-Jährige schoss die Gastgeber mit einem Doppelpack innerhalb von sechs Minuten (55. und 61.) zu einem 2:1 (0:0)-Sieg gegen Schweden. Zlatan Ibrahimovic hatte die Schweden in der 52. Minute in Führung gebracht. Die Ukraine übernahm damit die Führung in der Gruppe D, in der mit Frankreich und England noch die zwei Favoriten auf die Ukraine warten.

Die Ukraine war mit vielen Fragezeichen über ihre Stärke in die Heim-EM gegangen. Schwache Ergebnisse in der Vorbereitung, darunter eine 2:3-Niederlage gegen Österreich, und Berichte über eine Lebensmittelvergiftung der halben Mannschaft veranlassten Teamchef Oleg Blochin, seine Mannschaft zwei Tage vor dem Auftakt schlecht zu reden.

Doch ausgerechnet Schewtschenko machte in seinem letzten großen Turnier all das vergessen. Dabei war der EM-Einsatz des alternden Stürmers gar nicht sicher gewesen. Schewtschenko, Europas Fußballer des Jahres 2004, hatte in den vergangenen Monaten mit Rückenproblemen zu kämpfen. In der Startelf war er nicht zuletzt deshalb nicht erwartet worden. Doch Blochin setzte von Beginn weg auf den Torjäger von Dynamo Kiew und machte damit alles richtig.

Die erste Chance vergab der Stürmerstar noch, als er in der 23. Minute seinen Schuss verzog. Als es aber eng wurde um sein Team, war der Kapitän zweimal per Kopf zur Stelle. Nur drei Minuten nach der schwedischen Führung durch Ibrahimovic verwertete der frühere Milan-Stürmer eine Jarmolenko-Flanke zum Ausgleich (55.). Sechs Minuten später war er nach einem Eckball vor seinem Bewacher Ibrahimovic am Ball und erzielte mit einem Kopfballtreffer ins kurze Eck sein 48. Tor in seinem 109. Länderspiel.

Damit kann die Ukraine von einem ähnlichen Erfolg wie bei der WM 2006 in Deutschland träumen, als Schewtschenko das Team ins Viertelfinale geführt hatte. Schweden, in der kommenden WM-Qualifikation Gegner von Österreich und seit 2000 bei jeder EURO dabei, benötigt dagegen Überraschungen gegen Frankreich und England, um vielleicht doch noch zum zweiten Mal nach 2004 das Viertelfinale zu erreichen.

Die Schweden hatten in der mit viel Vorsicht auf beiden Seiten geführten ersten halben Stunde das Spiel im Griff. Nach der vergebenen Chance von Schewtschenko vergab Ibrahimovic eine schwedische Pausenführung nur knapp, als er mit einem Kopfball nur die Stange traf (39.). Nach der Pause allerdings stand der aktuelle Torschützenkönig der italienischen Serie A dort, wo ein Torjäger zu stehen hat. Ibrahimovic verwertete aus kurzer Distanz eine Källström-Hereingabe zur Führung, ehe der große Auftritt von Schewtschenko kam. In der Schlussphase vergaben Johan Elmander (90.) und Olof Mjellberg (93.) riesige Chancen auf den Ausgleich.

(APA)

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