Nach einer turbulenten zweiten Halbzeit gewinnt England 3:2. Die Schweden müssen sich als zweites Team nach den Iren von der EM verabschieden.
Kiew/swi. Aufgrund des verspäteten Abpfiffs im ersten Gruppenspiel verzögerte sich auch in Kiew der Anpfiff um 15 Minuten. Beide Teamchefs nahmen Umstellungen vor: Bei den Schweden ersetzte Elmander an vorderster Front Rosenberg. Auf englischer Seite erhielt Welbeck mit Carroll einen Sturmkollegen zur Seite gestellt.
Dennoch fehlte es an spielerischer Linie, kein Team vermochte gefährliche Chancen herauszuspielen. England besann sich daher der alten britischen Tradition. Gerrard spielte den hohen Ball in den Strafraum und Carroll übersprang die schwedischen Verteidiger mit Leichtigkeit, um den Ball zum 1:0 in die Maschen zu jagen (23.). Es sollte der einzige Lichtblick in der ersten Hälfte bleiben.
Dafür wurde es in Halbzeit zwei umso turbulenter. Schwedens Verteidiger Olof Mellberg bewies ungewohnte Offensivqualitäten und drehte das Spiel. Mellberg erzwang ein Eigentor von Johnson (49.) und war nach einem Freistoß per Kopf erfolgreich (59.).
Fersentor von Welbeck
Doch England steckte nicht auf und kam durch den eingewechselten Walcott zum Ausgleich (64.). Für den Sieg sorgte Welbeck mit einem Tor der eleganten Sorte, er traf mit der Ferse (78.).
Die zweite Niederlage bedeutet das schwedische Aus nach der Vorrunde. England genügt hingegen schon ein Remis zum Aufstieg.
Schweden: Isaksson; Granqvist (66. Lustig), Mellberg, J. Olsson, M. Olsson; Svensson, Källström; Larsson, Ibrahimovic, Elm (81. Wilhelmsson); Elmander (79. Rosenberg).
England: Hart; Johnson, Terry, Lescott, Cole; Milner (61. Walcott), Gerrard, Parker, Young; Welbeck (90. Oxlade), Caroll.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 16. Juni 2012)