„Equipe Tricolore“ gegen „Tre Kronors“

(c) EPA (ROBERT GHEMENT)
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Schweden ist vor dem abschließenden Spieltag der Gruppe D bereits fix ausgeschieden, die Franzosen hingegen haben bei der EM 2012 noch Größeres vor.

Kiew. Frankreichs Teamchef Laurent Blanc will sich vor dem Abschluss der EM-Gruppenphase gegen Schweden nicht in Rechenspielen üben. Schon mit einem Unentschieden gegen die bereits fix ausgeschiedenen Skandinavier würden sich „Les Bleus“ heute in Kiew für das Viertelfinale qualifizieren. Selbst eine knappe Niederlage würde reichen. Nach 23 ungeschlagenen Partien in Serie nehmen die Franzosen diese Aufgabe jedoch dementsprechend zuversichtlich in Angriff.

Für die Equipe Tricolore wäre es der erste Sprung in ein Viertelfinale seit der WM 2006. Dort wartet ein Vertreter aus Gruppe C. Welt- und Europameister Spanien wolle man, sofern überhaupt eine Wahl besteht, aus französischer Sicht meiden. Ein taktisches Geplänkel schloss Blanc aber kategorisch aus.

Überheblich werde sein Team sicherlich nicht antreten. Schon einmal erlebte Frankreich ein skandinavisches EM-Desaster. 1992 musste man mit dem heutigen Uefa-Präsidenten Michel Platini als Trainer Schweden und Dänemark in der Gruppe den Vortritt lassen. Frankreich mit Libero Blanc in der Abwehr hätte damals ein Unentschieden gegen Dänemark gereicht. Der spätere Europameister düpierte Frankreich jedoch mit einem 2:1-Sieg.

Blanc lässt Team unverändert

Gegen Schweden sollte ein Déjà-vu von damals vermeidbar sein. Die Bilanz spricht klar für Frankreich: Erst ein Pflichtspiel ging gegen die „Tre Kronors“ verloren – vor 43 Jahren. Blanc könnte es sich auch leisten, die nach Gelben Karten von einer Sperre bedrohten Jeremy Menez, Mathieu Debuchy und Philippe Mexes zu schonen. Der ehrfürchtig „Le Presidente“ genannte Trainer hat aber bereits angekündigt, sein Team nur im äußersten Notfall umzustellen.

Frankreich hat bei dieser Europameisterschaft mit seinem flotten Angriffspiel zu begeistern vermocht, Stürmer Karim Benzema blieb jedoch bislang ohne Torerfolg. „Er spielt für die Mannschaft, er verteidigt, er attackiert, er bewegt sich viel“, meinte Blanc und erläuterte den Plan für das Spiel gegen Schweden: „Wir versuchen ihn einzubeziehen, werden oft zu ihm zu passen, damit auch er ein Tor schießen kann.“ Sollte Real-Star Benzema in die erhoffte Form kommen, würde Frankreich endgültig in den Kreis der Titelaspiranten aufsteigen.

Die Schweden haben ihrerseits die frühe Heimreise vom Turnier bereits fix gebucht. Doch Zlatan Ibrahimovic gibt für den Abschied noch ein Ziel aus. „Es geht um die Ehre. Ich möchte nicht punktelos nach Stockholm zurückkehren“, sagte er.

Schweden: 1 Isaksson; 2 Lustig, 3 Mellberg, 4 Granqvist, 5 Olsson; 7 Larsson, 6 Elm, 9 Källström, 20 Toivonen; 10 Ibrahimovic; 22 Rosenberg.

Frankreich: 1 Lloris; 2 Debuchy, 4 Rami, 5 Mexes, 22 Clichy; 6 Cabaye, 18 Diarra; 14 Menez, 11 Nasri, 7 Ribery; 10 Benzema.

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