Champions League: Wunder passieren – aber selten

c Reuters STRINGER ITALY
  • Drucken

Wenn der AC Milan im Schlager den FC Barcelona empfängt, dann beginnt sogar Silvio Berlusconi Ratschläge zu erteilen. Galatasaray trifft auf Schalke.

Mailand. Der Top-Favorit für den Gewinn der Champions League steht schon im Achtelfinale vor einem echten Härtetest. Im heutigen Hinspiel trifft der FC Barcelona auswärts auf den AC Milan, der zuletzt mit guten Leistungen in der Serie A Selbstvertrauen tankte. In der zweiten Partie kämpft Christian Fuchs mit dem FC Schalke 04 in Istanbul gegen Galatasaray um eine gute Ausgangsposition im Kampf um den Viertelfinaleinzug.

Der große Schlager steigt allerdings im Meazza-Stadion, wo zwei Mannschaften aufeinandertreffen, die den wichtigsten Vereinsbewerb insgesamt elfmal (siebenmal Milan, viermal Barcelona) gewonnen haben. „Das ist das Match zwischen einem der erfolgreichsten Klubs der Welt und dem derzeit besten Klub der Welt“, kündigten die Italiener an.

Die Mailänder sehen sich zwar als Außenseiter, bauen aber auf ihre jüngsten Erfolge in der Serie A. „Es braucht ein Wunder, aber Wunder passieren“, sagte Klubchef Silvio Berlusconi. Mit fünf Siegen und zwei Remis stießen die „Rossoneri“ auf Platz drei vor – vor allem dank Mario Balotelli, der in den jüngsten drei Partien viermal traf. Gegen Barça ist Italiens Teamstürmer allerdings wegen seiner Champions-League-Einsätze mit Manchester City im Herbst nicht spielberechtigt.

Für Barcelona läuft es auf nationaler Ebene noch weit besser, schließlich scheint der Meistertitel angesichts des großen Vorsprungs auf Atletico Madrid (zwölf Punkte) und Real Madrid (16) nur noch Formsache zu sein. Außerdem spricht die rechtzeitige Genesung von Xavi und die Statistik – gegen Milan sind die Katalanen seit sieben Partien ungeschlagen – für die Katalanen.

Dazu kommt, dass sich Weltfußballer Lionel Messi weiterhin in Topform befindet. Durch seinen Doppelpack in Granada traf der Argentinier auch im 14. Liga-Spiel in Folge, weshalb Berlusconi seinem Trainer Massimiliano Allegri sogar riet, für den 25-Jährigen einen eigenen Manndecker abzustellen. Barça-Flügelspieler Pedro wollte die Rolle Messis aber auch nicht überbewerten. „Er ist ein wichtiges Mitglied des Teams, doch die Mannschaft ist nicht von Messi abhängig.“

„Müssen Risiko nehmen“

Der 25-Jährige rechnet in Mailand mit harter Gegenwehr. „Die Spiele gegen Milan waren immer schwierig. Wir treffen auf einen Klub mit großer Geschichte“, warnte Pedro, der im Meazza-Stadion auf einen alten Bekannten trifft. Bojan Krkic, einst als großes Talent aus dem Barça-Nachwuchs gefeiert, ist derzeit leihweise für Milan im Einsatz. „Für mich ist das ein komisches Gefühl, gegen meinen Ex-Verein anzutreten“, gab der 22-Jährige zu.

Um gegen Barcelona zu bestehen, benötigt Milan laut Krkic zwei Ausnahmeleistungen. „Wichtig ist, dass uns ein Tor gelingt, damit wir im Camp Nou eine Chance auf den Aufstieg haben. Wir müssen Risiko nehmen“, forderte der Stürmer.

Angriffslustig zeigte sich auch Galatasaray vor dem Heimspiel gegen Schalke, zumal die Türken mit Didier Drogba und Wesley Sneijder im Winter zwei namhafte Verstärkungen an Land zogen. „Drogba kann die Mannschaft führen, und auch mit Sneijder spielen wir viel besser. Beide haben sich sehr schnell integriert“, erzählte Galatasaray-Coach Fatih Terim.

Bei Schalke machte man sich trotz der jüngsten Tiefschläge in der Bundesliga vor dem Gastspiel in Istanbul Mut. „Wir brauchen keine Angst zu haben. Es erwartet uns ein Hexenkessel, aber das sind auch Spiele, auf die man sich freuen muss“, versicherte Kapitän Benedikt Höwedes.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.02.2013)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Javi Martinez steigt zum Kopfball
Fußball-International

Champions League: Bayern gewinnt bei Arsenal 3:1

Die Bayern hatten in London leichtes Spiel, das Gegentor von Podolski konnte den starken Gesamteindruck nicht trüben. Porto besiegte Malaga 1:0.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.