Fuchs zum Remis: "Iren mit Punkt gut bedient"

Fussball Thriller versoehnlichem Ende
Fussball Thriller versoehnlichem Ende(c) GEPA pictures (GEPA pictures/ Christian Ort)
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Last-Minute-Torschütze David Alaba sprach nach seinem Treffer von "Glück", Christian Fuchs weinte gar zwei verlorenen Punkten nach.

Österreichs Fußball-Nationalmannschaft hat am Dienstag in der WM-Qualifikation gegen Irland eine emotionale Achterbahnfahrt hingelegt. Auf einen gelungenen Start folgten die Verletzung von Zlatko Junuzovic und zwei vermeidbare Gegentore, ehe David Alaba mit seinem Treffer zum 2:2 praktisch in letzter Sekunde doch noch für ein versöhnliches Ende in Dublin sorgte.

"Wir sind froh, dass wir nach diesem Spielverlauf noch etwas mitgenommen haben. Natürlich war es auch Glück, dass das Tor so spät gefallen ist", sagte der Bayern-Legionär, der mit einem abgefälschten Schuss in der 92. Minute erfolgreich war. "Zeit zum Nachdenken hatte ich nicht, ich habe einfach geschossen", erzählte der 20-Jährige.

Mit seinem dritten Länderspiel-Treffer wahrte Alaba die realistische Chance der ÖFB-Auswahl auf den zweiten Platz in Gruppe C, der zur Teilnahme am Play-off berechtigt. Dennoch war sich der Wiener nicht sicher, ob er gegen die Iren den bisher bedeutendsten Treffer seiner Karriere erzielte. "Schwer zu sagen, mein Strafstoß beim Elferschießen mit Bayern auswärts gegen Real Madrid war auch wichtig."

Junuzovic-Ausfall wog schwer

Österreichs Fußballer des Jahres richtete den Blick bereits auf den kommenden WM-Quali-Auftritt am 7. Juni im Happel-Stadion gegen Schweden. "Mit dem Punkt in Dublin dürfen wir nicht zufrieden sein, im Juni wartet der nächste schwere Gegner."

Für Junuzovic ist das Duell mit den Skandinaviern in Wien "ein echtes Finalspiel. Da wird das Stadion kochen." Der Werder-Legionär hatte den ÖFB-Führungstreffer durch Martin Harnik optimal vorbereitet und der Partie in der Anfangsphase seinen Stempel aufgedrückt, ehe er nach einem rüden Einsteigen von James McCarthy nach einer knappen halben Stunde verletzt vom Platz musste.

Das Foul an ihm sei allerdings nicht rotwürdig gewesen, betonte Junuzovic. "Ich bin direkt auf den Ball draufgegangen und habe McCarthy zu spät gesehen. Da hätte ich mich cleverer verhalten müssen. Als ich ihn dann gesehen habe, habe ich mir schon gedacht, 'jetzt wird es gleich wehtun'", erzählte der Mittelfeldspieler.

Junuzovic erlitt eine tiefe Rissquetschwunde am Knie, musste mit fünf Stichen genäht werden und fällt rund zwei bis drei Wochen aus. Nach der Verletzung des 25-Jährigen geriet das Spiel der ÖFB-Auswahl ins Stocken. "Ohne ihn sind wir schwächer geworden", gab Alaba zu. Auch Emanuel Pogatetz vermisste seinen ÖFB-Kollegen. "Wenn man gesehen hat, wie er im Moment drauf ist, weiß man, dass er schwer zu ersetzen war."

Pogatetz entschuldigt sich

Laut Pogatetz hatte der Ausfall von Junuzovic indirekt auch den zweiten Gegentreffer zur Folge. "Beim Corner wäre er auf der zweiten Stange zugeteilt gewesen, er hätte den Ball sicher weggeschossen. Leider hat da bei uns die Zuteilung noch nicht gepasst."

Das erste Tor nahm hingegen Pogatetz selbst auf seine Kappe. "Ich habe in dieser Aktion gedacht, dass noch ein zweiter Ire mitgelaufen ist, und wollte unbedingt einen Stanglpass verhindern. Dabei hätte ich den Stürmer nur stellen müssen, er hätte nichts mehr machen können. In dieser Situation habe ich mich nicht clever angestellt", sagte der West-Ham-Legionär über die Elfmeter-Situation.

Immerhin nahm die Partie für Pogatetz und seine Kollegen noch ein versöhnliches Ende, sodass weiter von der WM 2014 in Brasilien geträumt werden darf. "Es war auch Glück dabei, aber wir sind weiter gut im Rennen und haben die Chance, uns über den zweiten Gruppenplatz zu qualifizieren", erklärte der Innenverteidiger.

Goalie Lindner auf dem Prüfstand

Auch Kapitän Christian Fuchs sieht die Ausgangsposition für die ÖFB-Auswahl positiv. "Dieser Punkt kann Gold wert sein", vermutete der Schalke-Legionär. Seiner Meinung nach hätten sich die Österreicher jedoch einen Sieg verdient gehabt. "Die Iren sind mit einem Punkt gut bedient. Wir waren die bessere Mannschaft, haben ständig Druck gemacht und sind dafür mit dem Punkt belohnt worden."

Dass die Österreicher überhaupt bis zum Schluss im Spiel blieben, hatten sie auch einer Glanzparade von Heinz Lindner bei einem Kopfball aus kurzer Distanz zu verdanken. "Das ist alles sehr schnell gegangen - auf einmal war der Ball vor mir und ich war froh, dass ich noch die Hand raufgebracht habe", erklärte der Oberösterreicher.

Der Austria-Goalie erlebte wohl erstmals in seiner Karriere einen ersten echten internationalen Härtetest. "Dieses Match war sicher ein Level über einer Bundesliga-Partie, was die Schnelligkeit und Qualität der Spieler betrifft. Deswegen freut es mich umso mehr, dass mir die Sache gut gelungen ist", meinte der 22-jährige Ersatzmann des verletzten Robert Almer nach seinem vierten Länderspiel.

(APA)

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