Barcelona chancenlos: Bayern München gewinnt 3:0

Bayern-Spieler jubeln
Bayern-Spieler jubelnEPA/ALBERTO ESTEVEZ
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Bayern zog mit dem beeindrucken Gesamtscore von 7:0 ins Champions-League-Finale ein. Im rein deutschen Endspiel wartet Borussia Dortmund.

Barcelona/Wien. Der Champions-League-Pokal geht in diesem Jahr nach Deutschland. Bayern München und Borussia Dortmund duellieren sich am 25. Mai im Londoner Wembley Stadion um die begehrteste Trophäe im europäischen Klubfußball. Mit deutlich weniger Dramatik als der BVB entschieden die Münchner auch das Rückspiel gegen Barcelona souverän mit 3:0 für sich und fixierten mit dem eindrucksvollen Gesamtscore von 7:0 das erste rein deutsche Finale in der Geschichte der Königsklasse. Das letzte nationale Finale datiert aus der Saison 2007/08, damals gewann Manchester United mit 6:5 im Elfmeterschießen gegen Chelsea.

Der Machtdemonstration beim 4:0-Sieg im Hinspiel ließen die Bayern nun die Bestätigung folgen und lieferten damit den Beweis, welch imposante Entwicklung die Mannschaft seit dem letzten Gastspiel genommen hat, das 2009 mit 0:4 und damit der höchsten bayerischen Niederlage in der Champions League geendet hatte. Bei Barcelona hingegen mehren sich die Stimmen, die genau einen solchen Fortschritt vermissen. Dem Spiel der Mannschaft fehle es an Innovation und Kreativität, das hoch gepriesene Tiki-Taka sei inzwischen längst viel zu durchschaubar.

Lionel Messi nur auf der Bank

Mit Trainer Jupp Heynckes hatten die Bayern noch dazu einen echten Spanien-Experten auf der Bank, dennoch gelang es den Katalanen ihn auf dem falschen Fuß zu erwischen. Denn Superstar Lionel Messi nahm zunächst nur auf der Bank Platz, offiziell wegen anhaltender muskulärer Probleme. „Das überrascht mich. Ich weiß nicht, was dahinter steckt“, gab Heynckes offen zu. Erst am Wochenende hatte der Argentinier in Bilbao nach seiner Einwechslung mit Tor und Assist Barcelona einen Punkt gesichert.

Die Bayern ließen sich jedenfalls davon nicht irritieren, begannen aggressiv und setzen Barcelona bereits früh in der eigenen Hälfte unter Druck. „Wir können gut verteidigen, aber noch besser angreifen“, hatte Heynckes vor der Partie gesagt und seine Mannschaft lieferte auf dem Platz den Beweis. Immer wieder brachten die Bayern die erneut nicht sattelfest wirkende Verteidigung der Katalanen in Verlegenheit, ob wie durch Arjen Robben über Konter (12.) oder nach Kurzpassspiel in den Strafraum durch Lahm (19.).Im Gegensatz zum Hinspiel aber vermochte diesmal auch Barcelona ein wenig mitzuspielen. Pedro scheiterte mit einem Weitschuss (24.) und Xavi setzte den Ball völlig freistehend am Fünfer über die Latte (27.). Doch vom eigentlich benötigten Sturmlauf, um die mindestens vier Tore zu erzielen, war nichts zu sehen. Bayern stand in der Defensive sicher, machte die Räume dicht und hätte mit mehr Präzision bei den Kontern für die endgültige Entscheidung sorgen können.

Robben beendet das Hoffen

Auch in der zweiten Halbzeit hieß der prominenteste Zuschauer Lionel Messi. Nervös an den Fingernägel kauend sah der 25-Jährige dann den Gegentreffer. Nach schönem Seitenwechsel von David Alaba zeigte Arjen Robben einen seiner unwiderstehlichen Antritte nach innen, ließ Adriano aussteigen und schlenzte den Ball ins lange Eck (49.). Das Camp Nou verstummte, an die nun nötigen sechs Tore  glaubte niemand mehr. Auch nicht Barcelona-Trainer Tito Vilanova, der kurz darauf mit Xavi und Iniesta die Spielgestalter vom Feld nahm. Damit war die Resignation vollends spürbar, zusammenhängende Spielzüge gab es nur noch auf Seiten der Bayern. Mit Leichtigkeit kamen sie nun vor das Tor von Victor Valdes und bereiteten den mitgereisten Fans mit zwei weiteren Treffern noch ein kleines Geschenk. Nach Ribery-Stanglpass bugsierte Pique den Ball mit dem Knie ins eigene Tor (72.), wenig später versenkte Thomas Müller eine Ribery-Flanke per Kopf zum 3:0-Endstand (76.). Mit dem Schlusspfiff schlichen die Barcelona-Spieler in die Kabine, auf dem Platz begann die bayerische Fiesta.

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