Bayerns Alaba-Entdecker: "Der beste Linksverteidiger"

David Alaba
David AlabaGEPA pictures/ Felix Roittner
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Werner Kern lotste David Alaba 2008 von der Austria nach München. "Ich wusste vom ersten Tag, dass er sich bei den Bayern durchsetzen wird."

Als David Alaba vor fünf Jahren zum FC Bayern gewechselt ist, hat noch wenig auf eine glanzvolle Karriere beim deutschen Rekordmeister hingedeutet. Aber jener Mann, der den Wiener einst nach München lotste, war schon damals vom Potenzial des Rohdiamanten überzeugt. "Ich habe vom ersten Tag an, als ich ihn gesehen habe, gewusst, dass er sich bei den Bayern durchsetzen wird", erklärte Werner Kern.

Der seit vergangenen Sommer pensionierte Ex-Nachwuchschef des Champions-League-Finalisten wurde 2008 vom damaligen Bayern-Juniorentrainer Heiko Vogel - später Coach von Aleksandar Dragovic beim FC Basel - auf Alaba aufmerksam gemacht. Daraufhin beobachtete Kern den zu dieser Zeit 15-Jährigen in einem Testspiel von Austrias U18-Team - und entschloss sich sofort, ihn nach München zu holen.

Alaba und sein Vater wurden in die bayrische Hauptstadt eingeladen, noch am selben Tag war man sich über einen Vertrag einig. Alaba junior wollte aber vor der Unterschrift noch die Austria informieren. "Am nächsten Tag hat mich Ernst Neumann (Anm.: damals Statthalter von Frank Stronach bei der Austria) angerufen und beschimpft", erzählte Kern.

Er habe den Wienern das Talent aber nicht "ausgespannt", betonte der 67-jährige Deutsche. "Entscheidend war, dass er sich in der Schule in Hollabrunn nicht wirklich wohlgefühlt hat." Alaba, der 150.000 Euro Ausbildungsentschädigung kostete (derzeitiger Marktwert: 22 Millionen Euro), schlug Angebote von Werder Bremen, Bayer Leverkusen sowie von englischen und italienischen Klubs aus und entschied sich für München, wo er sich schnell einlebte.

"Schon damals mental unglaublich stark"

"Obwohl er etwas schüchtern war, hat er sich nie schwergetan. Das lag vor allem daran, dass er schon damals mental unglaublich stark war, immer am Boden geblieben ist und eine gute Erziehung bekommen hat. Dazu kommt noch die gute Ausbildung bei der Austria und als Straßenfußballer", sagte Kern.

Schon bald nach dem Wechsel ging es mit Alaba steil bergauf. "Er war von Anfang an bei allen Trainern und Mitspielern beliebt, weil er eine gute Mischung hat - auf der einen Seite den nötigen Ernst, auf der anderen Seite einen guten Schmäh", meinte Kern. Diese Eigenschaften machten sich mittlerweile bezahlt. "David ist meiner Meinung nach der beste Linksverteidiger der Welt", sagte der frühere Bayern-Nachwuchschef.

Dabei sieht sich Alaba selbst nach wie vor eher als Mittelfeldspieler. "Aber ich habe ihm immer gesagt, er muss einmal schauen, in die Kampfmannschaft zu kommen. Über die Position sollte er sich keine Gedanken machen. Das Wichtigste ist, dass er regelmäßig spielt. Es bringt nichts, auf einer Position die Nummer zwei zu sein, wenn man auf einer anderen Position die Nummer eins sein kann", sagte Kern.

(APA)

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