Heldenauftritt: Maradona, wie er leibt und lebt in Mailand

Diego Maradona
Diego Maradona(c) EPA (MATTEO BAZZI)
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Diego Maradona kam zur Vorstellung seiner DVD-Reihe nach Mailand. Fans empfingen den Argentinier, er bedankte sich mit knackigen Sprüchen.

Es waren Szenen, als würde ein verlorener Sohn zurück nach Hause kehren. Am Donnerstag gastierte Diego Maradona für einen Tag in Mailand, um auf Einladung der italienischen Sportzeitung "Gazzetta dello Sport" seine DVD-Reihe vorzustellen. Auch wenn Argentiniens Fußballlegende einst im rund 700 Kilometer entfernten Neapel die Tifosi verzauberte, wurde ihm ein frenetischer Empfang bereitet.

"Diego, Diego"-Rufe begleiteten seine Ankunft beim Gebäude, der Vortragssaal selbst war dann hoffnungslos überfüllt. Maradona stellte die Dokumentation seiner abenteuerlichen Karriere vor, die vom Weltmeistertitel 1986 ebenso erzählt wie von Neapels erster Meisterschaft im Jahr darauf. Es folgten Drogenexzesse und Abmagerungskuren, stets im Lichte der Öffentlichkeit. "In vier Monaten sind es zehn Jahre, in denen ich nichts genommen habe", erklärte der 53-Jährige.

Wie gewohnt erheiterte Maradona das Publikum auch mit knackigen Sprüchen. Der Titel "Weltfußballer des Jahrhunderts" sei "einen Scheiß wert", erklärte der Argentinier und setzte damit den x-ten Seitenhieb gegen den Brasilianer Pele. Dieser hatte eben diesen Preis vor 13 Jahren von der Fifa erhalten. "Seine Freunde mussten ihm eben noch einen Preis geben. Sogar innerhalb Brasiliens wurde er ja nur zum zweitgrößten Sportler hinter Ayrton Senna gewählt", ätzte er gegen seinen Intimfeind.

Maradona: "Menschen haben Angst vor mir"

Auch in der heutigen Zeit sei definitiv ein Argentinier der beste Fußballer der Welt. "Leo ist die Nummer eins, danach kommen Ronaldo, Neymar, Balotelli und ein paar andere", sagte Maradona über seinen legitimen Nachfolger Lionel Messi.

Auch bei seinem alten Klub Neapel brachte sich Maradona gleich als Trainer ins Gespräch. "Wenn Rafael Benitez geht, würde ich Napoli gerne übernehmen", sagte der Weltmeister von 1986. Auch auf die Frage, warum er seit seinem Engagement in Katar arbeitslos sei, war Maradona nicht um eine Antwort verlegen. "Es gibt Trainerwechsel überall von Spanien nach Italien, von England nach Russland, aber einige Menschen haben Angst vor mir. Deshalb trainiere ich nicht."

(red)

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