Bayern gegen Dortmund ohne Ribery

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Der FC Bayern muss im Bundesliga-Topspiel bei Dortmund am Samstag auf Franck Ribery verzichten. Doch auch die Borussen haben Sorgen.

Ribery brach sich im WM-Playoff Frankreichs gegen die Ukraine am Dienstag (3:0) die zehnte Rippe an, wie die Münchner am Donnerstag mitteilten. Damit ist auch der Einsatz des 30-Jährigen am Mittwoch in der Champions League bei ZSKA Moskau fraglich." Das ist natürlich bitter, ich wäre so gerne mit dabei gewesen. Aber ich bin sicher, unsere Mannschaft packt das dieses Mal auch ohne mich", sagte Ribery.

Unabhängig davon will der FC Bayern die lästigen Dortmunder auch in dieser Saison wieder in die Schranken weisen. Mit den Titelgewinnen 2011 und 2012 stahlen die Borussen den Münchnern gehörig die Show. In der Vorsaison revanchierten sich die Bayern mit dem Triple-Gewinn, wobei Dortmund auch im Finale der Champions League den Kürzeren zog. Am Samstag steht die nächste Runde im deutschen "Clasico" an.

Dortmund: Verlieren verboten

Für Dortmund geht es vor heimischer Kulisse darum, die Konkurrenz aus dem Süden nicht ziehen zu lassen. Vier Zähler fehlen der Borussia nach zwölf Runden auf die voran liegenden Rekord-Bayern. Ein Sieg der Hausherren wäre auch nach dem Geschmack vieler Fußball-Fans: Entführt der seit 37 Runden ungeschlagene Rekordmeister drei Zähler aus dem Ruhrpott, droht wie in der Vorsaison ein Alleingang des Liga-Krösus.

Vor dem Schlager der 13. Runde wurde gar nicht erst versucht, tief zu stapeln. Bereits zwei Wochen zuvor war das Spiel großes Thema. Ein Sieg im Bundesliga-Gipfel hat nicht nur für Bayerns Franck Ribery schon entscheidenden Charakter im Kampf um den Titel. "Es wäre bereits eine vorzeitige Entscheidung im Kampf um die Meisterschaft", sagte der französische Mittelfeldstar vor dem "Spiel des Jahres".

Etwas pragmatischer sah die Ausgangslage hingegen David Alaba. "Es ist angenehmer, dass wir einen kleinen Polster haben. Aber Dortmund ist zu Hause sehr, sehr stark. Wir müssen voll fokussiert hinfahren", meinte der ÖFB-Teamspieler, der es an der linken Flanke mit dem Polen Jakub Blaszczykowski zu tun bekommen wird. Kampfansagen gab es jedoch hüben wie drüben keine.

Keine Freunde

Zwar sind sich die beiden Kontrahenten spätestens seit dem Wechseltheater um Robert Lewandowski alles andere als wohlgesinnt. Vor dem anstehenden Duell bemühten sich beide Seiten aber redlich, die Gemüter nicht zusätzlich anzuheizen. Dass der Schlager unmittelbar nach der Länderspielpause angesetzt wurde, ließ die Nerven dennoch ein wenig blank liegen. So fand sich Bundestrainer Joachim Löw plötzlich inmitten einer Aufstellungsdebatte.

"Dortmund gegen Bayern ist schon mal gar nicht mein Thema", sagte Löw auf eine Frage, ob er Kritik befürchte, wenn er gegen England mehr Spieler aus Dortmund als vom FC Bayern einsetzen werde. Löw setzte danach fast paritätisch auf Kräfte aus beiden Lagern. Vier Tage vor dem Topduell standen in London drei Bayern und vier Dortmunder in der Startelf - trotzdem gab es bei den Gelb-Schwarzen danach lange Gesichter.

Die Verletzungen von Mats Hummels und Marcel Schmelzer bescherten Dortmund eine Personalmisere, nachdem mit Neven Subotic (Kreuzbandriss) und Lukasz Piszczek (nach Hüft-OP) bereits die übrigen Teilstücke der erprobten Viererkette ausfielen. "Das ist im ersten Moment natürlich ein Schock. Aber nun müssen wir uns kurz schütteln und am Samstag eine schlagkräftige Mannschaft auf den Platz schicken", sagte Sportdirektor Michael Zorc.

Auch die Börse reagiert

Selbst die Börse reagierte auf die schlechten Nachrichten aus Dortmund. Im Laufe des Tages sank der Wert der BVB-Aktie zwischenzeitlich um fünf Prozent. Analyst Marcus Silbe von Close Brothers Seydler Research erklärte, einige Anleger befürchteten wegen der Verletzungen eine Niederlage am Samstag. Für die Investoren sei der Fußballgipfel bereits das "gefühlte Endspiel um die deutsche Meisterschaft".

Im Gegensatz zum Gegner halten sich die Verletzungssorgen der Münchner trotz des Ausfalls von Bastian Schweinsteiger in Grenzen. Auch Arjen Robben, der sich im Testspiel der Niederländer gegen Japan am Knöchel verletzt hatte, scheint einsatzbereit.

(APA)

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