Für Uli Hoeneß gibt es nur einen – Ribéry

Deutsche Bundesliga. Der Bayern-Präsident war nach der 7:0-Gala gegen Werder ganz in seinem Element.

Bremen. Bayern-Präsident Uli Hoeneß hat nach dem 7:0-Triumph bei Werder Bremen ein flammendes Plädoyer für Franck Ribéry gehalten. „Es gibt keinen einzigen Spieler auf der Welt, der das mehr verdient hätte als Franck“, sagte Hoeneß über die Wahl zum Weltfußballer des Jahres und ergänzte: „Wenn er es nicht wird, dann ist das eine Riesensauerei.“

Wenn es um seinen Verein und um seine Spieler geht, gibt es beim 61-Jährigen kein Halten. „Ich habe absolut kein Verständnis, wenn damit Spielereien gemacht werden“, schimpfte Hoeneß beim TV-Sender Sky. „Und es werden damit gerade Spielereien gemacht“, sagte der Präsident des Klubs von David Alaba in Anspielung auf die umstrittene Wahl, die kurzfristig bis Ende November verlängert worden war.

Rekorde über Rekorde

Ribéry stehe „für die neue Stärke von Bayern. Er ist ein Synonym für das, was wir im Moment darstellen.“ In Bremen narrte der französische Nationalspieler die überforderten Werder-Profis, bei denen die verletzten Sebastian Prödl und Zlatko Junuzović fehlten, erzielte zwei Tore und bereitete zwei weitere vor.

Begeistert von Ribéry war auch Josep Guardiola, der jedoch zunächst ein Lob für seine ganze Mannschaft parat hatte. „Das war das erste Spiel in dieser Saison, in dem wir ein gutes Positionsspiel hatten“, sagte der Coach, ehe er für den Franzosen passende Worte fand: „Franck hat unglaublich gespielt in der vergangenen Saison, er hat diesen Titel verdient.“

Der Trainer misst der Wahl zum Weltfußballer freilich nicht ganz so viel Bedeutung bei wie etwa Hoeneß. Das verändere „nicht sein Leben, nicht seine Karriere und schon gar nicht unsere Meinung über ihn“, erklärte Guardiola. Außerdem: Es gebe neben Ribéry auch weitere gute Kandidaten wie „Lionel Messi, Cristiano Ronaldo oder noch ganz andere Spieler“.

Messi und Ronaldo hätten allerdings auch nicht mehr Unruhe in der Bremer Abwehr stiften können als Ribéry an diesem denkwürdigen Samstag, an dem Werder die höchste Heimniederlage der Geschichte kassierte. Die mitleiderregenden Bremer, bei denen Ex-Kapfenberg-Goalie Raphael Wolf an allen Gegentoren schuldlos war, konnten dem wendigen Franzosen und seinen Kollegen nicht folgen. Durch den Sieg beim früheren Erzrivalen sind die Bayern seit 40 Ligaspielen ungeschlagen und stellten mit nunmehr 90 Zählern einen Punkterekord für ein Kalenderjahr auf. Dass der Bundesliganeuling Guardiola mit 15 Spielen ohne Niederlage noch einen ganz eigenen Rekord erreicht hat, interessierte den Katalanen weniger: „Das ist für mich nicht speziell.“

Dabei fehlten in Bremen Spieler wie Arjen Robben, Bastian Schweinsteiger und Philipp Lahm. „Alle Spieler haben eine gute Mentalität, deshalb funktioniert die Gruppe“, meinte Ribéry, der nach seiner Rippenverletzung erstmals wieder von Beginn an spielte.

Dortmunder Lazarett

Weit weniger groß ist die Freude im Lager von Borussia Dortmund nach der 0:1-Heimniederlage gegen Bayer Leverkusen. Torjäger Robert Lewandowski wählte deutliche Worte: „Wir befinden uns in einer Scheiß-Situation.“ Als wäre die Personalnot nicht schon groß genug, kamen mit Sven Bender und Nuri Sahin zwei Patienten hinzu. Beide Stammkräfte wurden nach dem Spiel mit Knöchelblessuren im Krankenhaus untersucht und sind für das wichtige Gruppenendspiel der Champions League am Mittwoch bei Marseille äußerst fraglich.

Die anhaltende Pechsträhne setzte auch BVB-Trainer Jürgen Klopp zu: „Das ist sehr, sehr tragisch. Ich muss mir keine Gedanken machen, was wir besser machen können, wenn ich nicht weiß, mit wem wir es besser machen können.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.12.2013)

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