Champions League: Der Landsmann als Gegner

(c) REUTERS (SUSANA VERA)
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Galatasaray-Coach Roberto Mancini kann Juventus ausschalten. Italien droht in der K.o.-Phase die Zuschauerrolle.

Istanbul. Italiens Fußball steckt in der Zwickmühle. Sinkende Zuschauerzahlen drücken auf das Image der Serie A, Rassismusvorwürfe untermalen das dumpfe Bild. Sponsoren sind rar gesät, und auch in internationalen Bewerben sind Erfolge seit dem Champions-League-Sieg von Inter Mailand 2010 Fehlanzeige. Nun droht dem „Land des Calcio“ bereits nach den Gruppenspielen das kollektive Aus in der Königsklasse.

Juventus muss am Dienstag gegen Galatasaray bestehen, aber ein Remis genügt. Am Mittwoch stehen Milan und Neapel unter Erfolgszwang: Eine K.-o.-Runde in der Champions League ohne ein Serie-A-Team gab es zuletzt 2002.

Den sportbegeisterten Azzurri ist diese Situation äußerst unangenehm. In der „Hölle von Istanbul“, formulierte es die „Gazzetta“ gewohnt plakativ, entscheide sich die Zukunft von Juventus: „Die Alte Dame muss einen Punkt erobern, gegen einen Klub, der von Roberto Mancini – ausgerechnet einem Italiener – betreut wird.“

Sieben gewonnene Ligaspiele in Serie gäben dem Tabellenführer der Serie A zwar Rückhalt, doch für dieses Endspiel – Galatasaray muss gewinnen, um aufzusteigen – sind starke Nerven gefragt. Trainer Antonio Conte sagt: „Es wird ein Match ohne Rückkehr, für uns oder für sie.“  (fin)

Champions League 6. Spieltag

Dienstag, Gruppe A: Manchester United – Schachtjor Donezk, Real Sociedad – Leverkusen.
Gruppe B: Galatasaray Istanbul – Juventus Turin (SF zwei), Kopenhagen (Margreitter) – Real Madrid.
Gruppe C: Benfica Lissabon – Paris St. Germain, Olympiakos Piräus – Anderlecht.
Gruppe D: Bayern München (Alaba) – Manchester City, Viktoria Pilsen – ZSKA Moskau (alle 20.45 Uhr).

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.12.2013)

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