Ein Unentschieden mit zwei Gewinnern

Geoffroy Serey
Geoffroy Serey(c) GEPA pictures
  • Drucken

Nach dem 0:0 in Basel rechnen sich sowohl die Schweizer als auch die Salzburger gute Chancen im Kampf um den Aufstieg ins Viertelfinale aus. Trainer Roger Schmidt sieht im torlosen Remis kein gefährliches Resultat.

Basel. Nach 90 intensiven Minuten im St.-Jakob-Park ereigneten sich Szenen mit Seltenheitswert. Die Spieler des FC Basel klatschten ab, sie wirkten mit sich und dem Erreichten zufrieden. Das ist nach einem Heim-0:0 des Schweizer Meisters wahrlich nicht häufig der Fall. Auch der eigene, durchaus kritische Anhang quittierte das Resultat nicht mit Pfiffen, sondern mit ehrlichem Applaus. Die Basler wussten dieses 0:0 zu schätzen, weil es unter erschwerten Umständen zustande kam.

Das in der nationalen Meisterschaft zuletzt durch drei Remis etwas ins Straucheln geratene Team von Trainer Murat Yakin musste Donnerstagabend gleich sieben Spieler vorgeben, so ging auch ein Stück weit das Plus an internationale Erfahrung gegenüber dem Konkurrenten verloren. Die sich in Überform befindlichen Salzburger waren in dieser Situation gewiss kein gern gesehener Gast in Basel, deren konsequentes Pressing ist mittlerweile weit über die österreichischen Landesgrenzen hinaus bekannt.

„Wir wussten, wie stark der Gegner am Ball ist und haben mit einem starken Start ihrerseits gerechnet“, meinte Basels defensiver Mittelfeldspieler Geoffroy Serey Der wie Martin Hinteregger im Rückspiel kommenden Donnerstag aufgrund einer Gelb-Sperre fehlen wird. Doch mit Fortdauer der Begegnung liefen sich Kampl, Mané und Co. zunehmend fest, der FC Basel hatte sich rasch auf das eigenwillige Spielsystem des heimischen Tabellenführers eingestellt. Auch war es für den Salzburger Spielfluss nicht förderlich, mit welcher Intensität die Schweizer die Zweikämpfe führten. „Basel“, sagte Salzburgs Trainer Roger Schmidt, „hat um jeden Zentimeter gerackert.“ Der Deutsche sprach von einer „schwierigen Begegnung“, auch weil der Gegner nur selten versuchte, selbst das Spiel zu gestalten. „Sie haben viele lange Bälle gespielt, kein Risiko genommen. So war es schwieriger, Bälle zu erobern.“

Ein Sieg für den Aufstieg

Salzburg kreierte dennoch Möglichkeiten, scheiterte aber abwechselnd an Torhüter Yann Sommer oder am eigenen Unvermögen. „Wir haben nicht immer die optimale Entscheidung getroffen, waren vor dem Tor ein bisschen zu kompliziert“, bemerkte Schmidt, der das Unentschieden dennoch als Erfolg wertete. „Wir haben eine reife Leistung geboten, das stimmt mich für das Rückspiel optimistisch.“ Das 0:0 mag für viele ein trügerisches Ergebnis sein – nicht so für Roger Schmidt. „Ich finde dieses Resultat nicht gefährlich. Wir müssen das Spiel gewinnen, dann sind wir auch eine Runde weiter.“

EUROPA LEAGUE Achtelfinale

FC Basel – Salzburg 0:0. Basel, 17.027, SR Ovidiu Hategan (ROU).

Basel: Sommer; P. Degen, Sauro, Suchy, Ar. Ajeti; Serey Die (90. Embolo), Frei, Stocker, D. Degen; Delgado (71. Elneny), Sio (93. Al. Arjeti).
Salzburg:
Gulacsi; Schwegler (46. Klein), Ramalho, Hinteregger, Svento; Kampl (91. Lazaro), C. Leitgeb, Ilsanker, Mane; R. Zulj (85. Berisha), Soriano.

Rückspiel: Donnerstag, 20. März, 21.05 Uhr (live in ORF 1, Sky).

Weiters: Porto – Napoli 1:0, Rasgrad – Valencia 0:3, Alkmaar – Machatschkala 1:0, Tottenham – Benfica Lissabon 1:3, Olympique Lyon – Viktoria Pilsen 4:1, FC Sevilla – Betis Sevilla 0:2, Juventus – Fiorentina 1:1.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.03.2014)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Stefan Illsanker (re.) und die Salzburger Bullen schufen sich in Basel eine gute Ausgangsposition.
Fußball-International

Salzburg spielt 0:0 in Basel: Viertelfinal-Chance intakt

Der Siegeslauf der "Bullen" ist zwar gestoppt, die Ausgangsposition vor dem Rückspiel des Europa-League-Achtelfinales ist allerdings gut.
FC Basel
Fußball-International

Europa League: Basel und das logische Erfolgssystem

Salzburgs Konkurrent FC Basel nimmt in vielerlei Hinsicht eine Vorbildrolle ein. Der Klub vertraut konsequent der Jugend und beweist auf dem Transfermarkt großes Geschick.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.