Chef-Wachrüttler Sammer und die "Kuscheloase"

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Bayerns Sportvorstand nach dem Pokalaufstieg: "Ich glaube, wir gehen zu positiv miteinander um, und zu lieb und zu nett, in so einer Kuscheloase."

Matthias Sammer ist wieder einmal als Chef-Wachrüttler des FC Bayern München in Erscheinung getreten. Nach dem souveränen 5:1-Heimsieg im Halbfinale des deutschen Fußball-Cups gegen den 1. FC Kaiserslautern will der Sportvorstand David Alaba und Co. aus der "Kuscheloase" holen. Nur so sei die Wiederholung des historischen Triples (Meisterschaft, Cup, Champions League) möglich.

"Wir müssen ein Stück weit mehr brennen, Gier in den Augen haben und auch den Mut haben, diese Dinge untereinander anzusprechen. Das fehlt mir im Moment", kritisierte Sammer. "Sieben von acht Titeln - das ist alles nicht so einfach zu verarbeiten. Aber wir müssen uns nur eine ehrliche Frage stellen, ob wir noch zwei Titel holen wollen", betonte der Sportvorstand nach dem Einzug ins Traumfinale gegen Borussia Dortmund.

"Ich glaube, wir gehen zu positiv miteinander um, und zu lieb und zu nett, in so einer Kuscheloase", fand Sammer klare Worte. Wieder einmal ist der Münchner Sportvorstand bemüht, das Team wachzurütteln, mahnt die Mannschaft. Nach einem Bayern-Sieg in Bremen sprach er im September 2012 schon einmal von "richtig Käse" und fand die Darbietung zu "lätschern".

Ein Jahr später sah er die Stars nach einem Erfolg über Hannover in "einer gewissen Komfortzone" und einer "Scheinwelt", bemängelte "Fußball ohne Emotionen". Jetzt ist Sammer eben alles ein bisschen zu lieb, zu nett, zu kuschelig. "Wenn er das so sieht, dann wird es so sein", sagte Kapitän Philipp Lahm.

Aber auch Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge forderte für die nahenden Aufgaben im Halbfinale der Champions League gegen Real Madrid einen anderen Auftritt. "Um ins Finale nach Lissabon zu kommen, werden wir uns steigern müssen", erklärte der Vorstandschef, der die Worte von Sammer aber relativierte.

"Es ist keine Wohlfühloase bei uns. Wir haben darüber diskutiert. Wir müssen kein Valium in die Veranstaltung reinschütten, um zu erkennen, dass wir gewisse Dinge wieder besser machen müssen, um unsere Ziele zu erreichen. Das wissen wir." Man sei selbstkritisch genug um zu wissen, "dass wir einen Gang wieder hochschalten müssen, um nächste Woche in Madrid den Grundstein zu legen, dass wir das große Ziel Lissabon erreichen können."

(APA)

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