Real Madrid gewann das Halbfinal-Hinspiel gegen Bayern München 1:0. Der deutsche Meister hatte bis zu 80 Prozent Ballbesitz, Torgefahr strahlten aber fast nur die spanischen Konter aus.
Madrid/Wien. Die erste große Frage des Halbfinal–Hinspiels der Champions League zwischen Real Madrid und Bayern München beantwortete sich rund eine Stunde vor Spielbeginn. Wie erwartet kehrte Cristiano Ronaldo bei den „Königlichen“ nach Knieproblemen in die Startaufstellung zurück, mit Gareth Bale nahm der zweite Superstar nach Magen-Darm-Grippe hingegen zu Beginn auf der Bank Platz. Damit erwartete David Alaba vor 79.000 Zuschauern, darunter Spaniens König Juan Carlos sowie rund 5000 deutsche Fans, zunächst ein Duell mit Angel di Maria.
Bis Ronaldo ins Geschehen eingreifen durfte, dauerte es aber erst einmal. Im besten Guardiola–Stil schraubte Bayern den Ballbesitz auf 80 Prozent, die Angriffe verebbten allerdings zumeist in den beiden dicht gestaffelten Defensivreihen vor dem Real-Strafraum. Zu den größten Stärken der Spanier zählen Konter, die eindrucksvolle Demonstration blieb diesmal nicht aus. Ein Pass von Ronaldo riss Bayerns aufgerückte Viererkette auf, Coentrao legte zur Mitte quer und Benzema schob locker ein - die Führung aus dem Nichts (19.). Je zwei weitere Hochkaräter dieser Sorte ließen Ronaldo und di Maria aus, der Spielstand wurde zum schmeichelhaften für die Gäste. Bayern hatte zwar so gut wie dauernd den Ball, Torgefahr strahlte aber nur Real aus.
Bayern erwachen viel zu spät
Nach der Pause tauschten Robben und Ribery die Seiten, die ersten Minuten gehörten jedoch Real, das durch Ronaldo auch gleich die nächste Chance verbuchte. Fortan hielten die Spanier den Ball ein wenig länger in ihren Reihen statt jedesmal den Tempoangriff zu lancieren, feldüberlegen war aber weiter Bayern. Einzig die zündende Idee wollte sich nicht einstellen. Rund 20 Minuten vor Schluss kam dann Bale für Ronaldo, der Portugiese muss somit weiter auf seinen 15. Treffer im laufenden Bewerb warten, der neuen Rekord bedeuten würde.
Die bayerische Harmlosigkeit endete erst knapp vor Schluss. Die eingewechselten Müller und Götze prüften Torhüter Casillas, zum ersehnten Ausgleich aber reichte es nicht mehr. Somit war Pep Guardiolas erste Niederlage im Bernabeu-Stadion besiegelt, Carlo Ancelotti blieb indes auch im siebenten Duell mit Bayern ungeschlagen und seine Mannschaft kam dem Finale am 24. Mai einen großen Schritt näher.