Janko darf Trabzonspor verlassen

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ÖFB-Teamstürmer Marc Janko will dem türkischen Erstligisten Trabzonspor im Sommer nach zwei unglücklichen Jahren endgültig den Rücken kehren.

Der 30-Jährige verfügt über eine schriftliche Zusage des Clubs, diesen trotz seines bis 2015 laufenden Vertrages zu Saisonende ablösefrei verlassen zu können. Das bestätigte Janko bei einem Kurzbesuch in Wien der APA - Austria Presse Agentur.

Derzeit sucht Jankos niederländischer Manager Rob Jansen nach möglichen Interessenten. "Ich bin nicht in der Position, dass ich mir alles aussuchen kann. Realistischerweise werde ich von Angeboten nicht erschlagen", meinte Janko. Dennoch hofft er auf einen Club, der vor allem an ihm als Spielertyp interessiert ist. Längst nicht mehr jedes Team agiert standardmäßig mit einem groß gewachsenen Mittelstürmer.

"Wichtig ist, dass es ein Verein mit einer gewissen Philosophie ist, der denkt, dass ich in den meisten Situationen helfen kann", sagte Janko. Einschränken will er sich nicht. "Ich bin für alles offen in Europa." Nur eine Rückkehr nach Österreich hält der Goalgetter zu diesem Zeitpunkt für "sehr unwahrscheinlich". Sein Ex-Club Salzburg, der am ehesten infrage gekommen wäre, hat sich mittlerweile erfolgreich dem jungen Weg verschrieben.

Zum Trumpf für Janko könnte die Vereinbarung zum ablösefreien Wechsel werden. "Das kann eine gute Sache sein, denn dadurch wird das Gesamtpaket billiger. Die fetten Jahre im Fußball sind vorbei", meinte der Niederösterreicher. Kolportierte sieben Millionen Euro hatte Twente Enschede 2010 für Janko an Salzburg überwiesen. Zwei Jahre später zahlten der FC Porto und dann Trabzon immer noch drei bzw. mehr als zwei Millionen.

Die Türken dürften aber mehr auf die Statistiken geschaut haben als auf die Art und Weise, wie der 1,96-m-Mann einzusetzen ist. "Es war viel Unwissenheit dabei, schon bei der Verpflichtung", sagte Janko. "Das war eine Ehe voller Missverständnisse." Sein jüngstes Pflichtspiel hat er am 21. März bestritten. Es könnte bereits sein letztes für Trabzon gewesen sein. Janko: "Ich habe die Situation akzeptiert. So ist das Geschäft, man wird oft wie eine Ware gesehen."

"Ein mentales Stahlbad"

Echte Gespräche mit dem Trainer, der seit Anfang 2013 dreimal gewechselt hat, kann er an einer Hand abzählen. Stattdessen wird in der Kabine wortlos eine Liste aufgehängt, wer es in den Matchkader geschafft hat und wer nicht. Janko findet sich immer seltener darauf. "Das ist ein mentales Stahlbad. Als Spieler nicht gebraucht zu werden, ist nicht einfach", versicherte der 38-fache Internationale (17 Tore).

Das ÖFB-Team sei so etwas wie ein "Rettungsanker" gewesen. "Das Nationalteam hat mir viel Kraft und Mut gegeben." Janko traf zuletzt sowohl im Test gegen die USA (1:0) als auch in jenem gegen Uruguay (1:1). "Das waren auch für mich ganz wichtige Spiele. Sonst wäre ich ganz weg gewesen von der Bildfläche." Entsprechend groß ist die Vorfreude auf das nächste Länderspiel-Doppel gegen Island (30. Mai) und in Tschechien (3. Juni).

"Jede Möglichkeit, sich zu präsentieren, ist wichtig", erklärte Janko. Schließlich will er auch im Hinblick auf das Ziel EM 2016 zu einem Verein, bei dem er regelmäßig zum Einsatz kommt. Nach dem ÖFB-Camp ab 23. Mai in Seefeld und einem Urlaub in den USA will der Angreifer nach Möglichkeit bereits seine neuen Zelte aufschlagen. Oder er muss doch noch einmal zurück nach Trabzon. Janko: "Wenn man kein Weltstar ist, muss man sich dem Markt fügen."

(APA)

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