WM in Katar: Fifa fordert Untersuchungen gegen Beckenbauer

Franz Beckenbauer
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Franz Beckenbauer soll für den Ex-Spitzenfunktionär bin Hammam gearbeitet haben. Bislang verweigert der Deutsche die Kooperation.

Aus hohen Fifa-Kreisen sind laut der englischen Zeitung "The Telegraph" am Montag in Person von Vize-Chef Jim Boyce Untersuchungen der Ethikkommission gegen Franz Beckenbauer gefordert worden. Der Deutsche soll gemäß eines Berichts der "Sunday Times" kurz nach der WM-Vergabe 2022 an Katar für den katarischen Ex-Spitzenfunktionär Mohamed bin Hammam gearbeitet haben.

Der Grund für die Forderung sei die angebliche Weigerungshaltung Beckenbauers, mit Fifa-Chefermittler Michael Garcia zu kooperieren. Dieser würde nicht vor dem großen Namen Beckenbauer Halt machen, hieß es in der "Welt".

Auch das deutsche Fifa-Exekutivmitglied Theo Zwanziger schließt eine Untersuchung der Ethikkommission gegen Beckenbauer nach dem Bericht der "Sunday Times" nicht aus. "Wenn man das Ethikreglement liest, wird man zu Punkten kommen, wo man Fragen stellen kann", sagte Zwanziger am Montag in Sao Paulo. Zwar habe er ein gutes Verhältnis zu Beckenbauer, er wisse aber auch "dass Franz Beckenbauer ein Geschäftsmann ist", sagte Zwanziger. Eine Aussagepflicht Beckenbauers gegenüber Garcias gäbe es nicht.

Dokumente sollen mehr Enthüllungen bringen

Für die Fifa, die am Dienstag in Sao Paulo ihren 64. Kongress eröffnet, wird das Dauerthema Katar auf jeden Fall immer ungemütlicher. Mit weiteren Enthüllungen ist zu rechnen. Die "Sunday Times" hat nach eigenen Angaben Zugang zu einer Million geheimer Dokumente. Sollten diese Bestechung von Fifa-Exekutivmitgliedern beweisen und Fifa-Chefermittler Michael Garcia zum gleichen Schluss kommen, könnte es für den Golfstaat eng werden.

Am Montag will Garcia seine Ermittlungen abschließen und sechs Wochen später - also kurz nach der WM - seinen Bericht an die Rechtskammern weiterleiten. Die Fifa wollte sich nach einer Sitzung ihrer Exekutive zu den Vorwürfen nicht äußern und erst die Untersuchungsergebnisse der Ethikkomitees abwarten.

(APA/dpa)

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