Katar-WM: Beckenbauer weist Korruptionsvorwürfe zurück

Franz Beckenbauer
Franz BeckenbauerAPA/BARBARA GINDL
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Franz Beckenbauer hat "nullkommanull zu verbergen" und erklärt die bislang ausgebliebene Kooperation mit der Fifa mit Sprachbarrieren.

Franz Beckenbauer hat sich gegen die gegen ihn erhobenen Korruptionsvorwürfe im Zuge den Vergaben der WM 2018 an Russland und 2022 an Katar gewehrt und jede Form der Vermischung von Fifa-Amt und persönlichen Geschäftsbeziehungen zurückgewiesen. Sein Wahlverhalten bei der brisanten WM-Doppelvergabe 2018 und 2022 an Russland und Katar wollte der 68-Jährige jedoch nicht preisgeben. "Es gibt immer noch ein Wahlgeheimnis, das gilt auch für mich", sagte Beckenbauer und merkte an, dass er den Empfehlungen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gefolgt sei. Der Verband war nicht für Katar als WM-Ausrichter.

Beckenbauer habe bei der WM-Vergabe im Dezember 2010 als damaliges Mitglied des Fifa-Exekutivkomitees "eine ganz normale Rolle gespielt", sagte er der "Bild"-Zeitung. "Ehrlich gesagt: Ich verstehe die ganze Aufregung nicht. Ich habe oft genug erklärt, dass ich für das Thema Korruption der falsche Ansprechpartner bin", sagte der Weltmeister von 1974.

Die englische Zeitung "Sunday Times" hatte in ihrer letzten Ausgabe berichtet, dass Beckenbauer auf Einladung des mittlerweile lebenslang gesperrten Ex-Funktionärs Mohamed bin Hammam nach Katar gereist sei.

Beckenbauer scheitert am Juristen-Englisch

Laut "The Telegraph" würde deshalb auch aus hohen Fifa-Kreisen eine Untersuchung der Ethikkomission gegen Beckenbauer gefordert. Bislang habe sich Beckenbauer in diesbezüglichen Ermittlungen von Fifa-Chefermittler Michael Garcia allerdings nicht kooperativ gezeigt. Der Deutsche begründet seine Ablehnung mit Sprachproblemen. "Ich war bereit, alle relevanten Fragen zu beantworten, nur die kamen in Juristen-Englisch, die ich bei einer so komplizierten Materie nicht vollständig verstanden habe. Ich bat daraufhin höflich um eine Unterredung in deutscher Sprache und diese wurde abgelehnt. Daraufhin war meine Reaktion: Dann eben nicht." 

Beckenbauer sprach sich für eine Bestrafung der Schuldigen aus, sollten die Ermittlungen Korruptionsbeweise zutage bringen. Er selbst habe "nullkommanull zu verbergen". Möglichen Untersuchungen durch die Fifa-Ethikkommission sieht er gelassen entgegen. "Darüber kann ich mich nur wundern. Ich habe bei der Fifa nur noch einen Berater-Status, bin also kein Kommissionsmitglied mehr und somit nicht verpflichtet mit Herrn Garcia zu reden."

(red)

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