Costa Rica: Erfolgslauf der „Ticos“

A Costa Rican child with the word 'ticos' on his forehead watches a large screen broadcasting the 2014 World Cup soccer match between Costa Rica and Italy, at the Democracia square in San Jose
A Costa Rican child with the word 'ticos' on his forehead watches a large screen broadcasting the 2014 World Cup soccer match between Costa Rica and Italy, at the Democracia square in San JoseREUTERS
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Die Nr. 28 der Weltrangliste steht erstmals im WM-Viertelfinale. Torhüter Navas wird als Held gefeiert.

Recife. Costa Rica bleibt die Überraschungsmannschaft dieser Fußball-WM. Die „Ticos“ mühten sich zwar gegen Griechenland zu einem 5:3-Sieg nach Elfmeterschießen – doch damit stehen sie zum ersten Mal in ihrer Geschichte in einem WM-Viertelfinale. Die „Ticos“, eines der acht besten Teams der Welt? Für viele ist das kaum zu glauben. „Wir sind durch! Wir haben es geschafft! Giganten!“, twitterte sogar Staatschef Luis Guillermo Solís nach dem Elfmeterkrimi.

Der Lohn des Höhenflugs ist am Samstag abzuholen, dann trifft die Nummer 28 der Weltrangliste im Viertelfinale auf die Niederlande. Das Fünf-Millionen-Einwohner-Land in Mittelamerika versinkt daher vollkommen im WM-Rausch und liegt Elfmeter-Hero Keylor Navas zu Füßen. Mit unzähligen Paraden hielt Navas sein Team beim 1:1 nach 120 Minuten im Spiel und wehrte auch noch den entscheidenden Elfmeter von Theofanis Gekas ab.

„Ich danke Gott“, sagte der 27-Jährige, der 2010 von Costa Ricas größtem Klub Deportivo Saprissa zum spanischen Klub Albacete Balompié gewechselt war und seit 2011 bei Levante (wie Andreas Ivanschitz) spielt. „Wir fürchten niemanden. Diese WM ist unvergesslich.“ Doch erst vergangene Saison avancierte er zum Stammkeeper. Auch in der WM-Qualifikation bewies er mehrfach seine Fertigkeiten, er musste nur sieben Gegentore hinnehmen. In Brasilien trafen weder die Italiener noch die Engländer gegen ihn, nur Uruguay und dem Griechen Sokratis gelang ein Treffer. „Es gibt doch nicht nur mich. Wir sind eine Einheit“, meinte Navas, doch es gibt auch viele, die Costa Ricas Klasse verwundert. Nach dem 1:0 gegen Italien wurden gleich sieben Spieler der „Ticos“ zur Dopingprobe gebeten; normal sind zwei. Die Fifa wollte offenbar auf Nummer sicher gehen, dass es bei dem Fußballwunder auch mit rechten Dingen zugeht. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.07.2014)

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