Der FC Bayern erobert Amerika

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Ein Büro in New York, Merchandising-, Sponsor- und TV-Deals, Testspiele – für den FC Bayern sind die USA eine Fundgrube. David Alaba genießt auch das Sightseeing.

New York. Das neue Klubbüro in New York ist längst eingeweiht, das erste Testspiel in den USA gewonnen – für den FC Bayern hat die Amerika-Tour so richtig begonnen. Nach dem 1:0-Arbeitssieg in Harrison, Bundesstaat New Jersey, gegen Club Deportivo Guadalajara, den Tabellensechsten der mexikanischen Liga, herrschte bei den Bayern das seltene Momentum der Einhalt. „Es ist nicht leicht, nach einem achteinhalbstündigen Flug herzukommen und gegen Guadalajara zu spielen. Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung, ich bin stolz“, sagte Trainer Pep Guardiola.

Erstmals seit der WM, diversen Transfers, Gerüchten um Reus oder Khedira, der 2015 von Real Madrid ablösefrei kommen soll, und dem Sieg beim Telekom-Cup konnte Guardiola richtig durchatmen. „Ich kenne Guadalajara gut – zuletzt habe ich gegen sie mit Barcelona 1:4 verloren . . .“
Vor dem Spiel eröffneten die Münchner in Manhattan mit Thomas Gottschalk und Ski-Olympiasiegerin Maria-Höfl-Riesch ein Büro, um auf dem US-Markt vertreten zu sein. Der Ansturm war enorm, doch die USA sind anders als Europa. Die Menschen standen Schlange, Autogramme wurden teuer verkauft – und so mancher Spieler war da noch gar nicht in New York angekommen. Vor der Abreise gab es Visumprobleme: Karl-Heinz Rummenigge, sechs Jugendspieler, drei Mitarbeiter von FCB-TV sowie drei weitere Journalisten sind zurückgeblieben. Dennoch: „New York City ist ein besonderer Ort – und wir sind ein besonderer Klub. Das ist die richtige Stadt für uns“, sagt Guardiola.

25.000 Fans drängten sich in der Arena, und in Abwesenheit der sechs Weltmeister richtete sich die Aufmerksamkeit auf Stars wie Lewandowski, Ribéry oder David Alaba. Sie bekamen lautesten Applaus. Ribéry sorgte auch für das Highlight. Er bediente Claudio Pizarro mit einem Eckball, der Peruaner vollendete mit einem sehenswerten Flugkopfball zum 1:0. Auch David Alaba freut die Entdeckungsreise durch die USA. „Wir genießen es, hier zu sein. Es waren viele Bayern-Fans da. Schön, wenn man solch Unterstützung hier in Amerika spürt“, sagte der Wiener und freute sich auf die Bootsfahrt zur Freiheitsstatue.

Die Bayern suchen neue Marketing-Quellen, Sponsoren und Merchandising-Märkte. Deshalb all die Reisestrapazen, die Testspiele. Am Samstag fliegen Alaba und Co. ins 5000 Kilometer entfernte Portland, Oregon. Am Mittwoch spielen sie gegen eine Auswahl der Major League Soccer. Dann sind auch alle Weltmeister dabei – ohne sie wäre es ja doch nur der halbe Werbewert. (fin)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.08.2014)

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