Helsinkis Plan: Erst der FC Barcelona, dann Rapid

Teemu Tainio
Teemu TainioAPA/EPA/GEORGI LICOVSKI
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Europa League. HJK Helsinki ist Rapids Gegner im Qualifikations-Playoff, es kommt zum Wiedersehen mit Ex-Spieler Markus Heikkinen. Beide Klubs sprechen von „Losglück“, die Finnen setzen auch auf Altstars wie Tainio oder Forssell.

Helsinki/Wien. „Arpaonni“, auf Deutsch Losglück – das war die übereinstimmende Reaktion von HJK Helsinki und finnischen Medien. Alle hatten mit Rapid als Gegner im Europa-League-Playoff die größte Freude. Denn, so eine Aussendung des Klubs, es hätte doch weitaus schlimmer kommen können. Trabzonspor, Twente, Zagreb, Saloniki – nein, da sei Wien die angenehmste Destination . . .

Vor allem für einen Spieler wird es ein freudiges Wiedersehen: Markus Heikkinen ist bei HJK bis Jahresende unter Vertrag. Rapids ehemaliger Mittelfeldspieler, 35, spielt in der Innenverteidigung. Gegen Apoel Nikosia wirkte die Abwehr in der Champions League-Qualifikation jedoch nicht sattelfest. Einem 2:2 daheim folgte eine 0:2-Auswärtsniederlage. Also spielt Finnlands Meister – HJK ist der einzige Verein in Europa, der sowohl beim Herren- als auch Damenfußball Rekordchampion ist – gegen Rapid. Zuerst am 21. August in Finnland, am 28. 8. in Wien.

Vorsicht, finnische Legenden

Der Tabellenführer der finnischen Liga erlebt derzeit eine neue Hochphase. Verdiente Altstars wie Heikkinen, Väyrynen (PSV, Leeds), Tainio (Tottenham, New York) oder der weiterhin sehr verletzungsanfällige Forssell (Chelsea, Gladbach, etc.) begeistern.

Als bisher einziger finnischer Klub spielte HJK in der Saison 1998/99 in der Champions League und feierte einen Sieg und zwei Remis. Vom 2:0-Triumph über Benfica oder dem 0:0 gegen Kaiserslautern erzählt man sich heute noch. Damals spielte der Klub im Olympiastadion, jetzt dient die schmucke, daneben liegende Sonera-Arena (10.000 Zuschauer) als Heimstätte. Um die Europacup-Euphorie zu entfachen, bestritt HJK einen Testspiel-Hit. Samstag war der FC Barcelona zu Gast. Die Finnen hatten gegen die B-Elf der Katalanen keine Chance und verloren mit 0:6.

Fußball steht in Finnland im Schatten der Eishockeyspieler, Motorsportler, Langläufer, ja sogar der Traber-Pferde. Parallelen zu Österreich bietet die „Veikkausliiga“ aber trotzdem. Ihr dient ein staatlicher Lotto- und Wettanbieter als Namensgeber, mit HJK dominiert ausschließlich ein Verein das (finanzielle) Geschehen, das Zuschauerinteresse ist landesweit durchaus bescheiden – es gibt aber immerhin zwölf Klubs.

Rapid-Sportdirektor Andreas Müller war zufrieden, dem Klub bleibt ein Osteuropa-Abenteuer erspart. Trotzdem wolle man die die Finnen sehr ernst nehmen, sie sind die Hürde zur Europa League. „Wir holen alle Informationen ein.“

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