ÖFB-Teamchef Koller: "Okotie hat Momentum auf seiner Seite"

Marcel Koller
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Für Marcel Koller ging es bei der Kaderzusammenstellung für das EM-Qualifikationsspiel gegen Schweden "um Nuancen".

Der am 8. September in Wien gegen Schweden startende Anlauf auf die EM 2016 in Frankreich hat im Kader des ÖFB-Nationalteams für einige Änderungen gesorgt. So verzichtet Teamchef Marcel Koller auf die Dienste von Aston-Villa-Stürmer Andreas Weimann ebenso wie auf Levante-Mittelfeldmann Andreas Ivanschitz. Dafür holte der Schweizer 1860-München-Angreifer Rubin Okotie in seine Truppe.

"Er hat sich weiter bestätigt. Er hat eine gute Größe als Stürmer und das Momentum auf seiner Seite", meinte Koller am Dienstag zur Einberufung Okoties, der derzeit mit fünf Treffern in vier Pflichtspielen der erfolgreichste Torschütze des deutschen Zweitligisten ist. Das bisher letzte seiner fünf Teamspiele absolvierte er im August 2012. In guter aktueller Form befinde sich auch der Salzburger Marcel Sabitzer, schon zuletzt bei den Tests gegen Island und Tschechien dabei. "Er macht in Salzburg sehr gute Spiele, hat einen richtigen Schub gemacht. Mit seiner extremen Schnelligkeit sind das Möglichkeiten, die wir uns überlegt haben."

Koller: "Natürlich war Ivanschitz überrascht"

Für die nur auf Abruf im Kader stehenden Weimann (12 Länderspiele) und speziell den bereits 30-jährigen Ivanschitz (69) bedeute das aber keinen endgültigen Trend, schließlich gehe es "um Nuancen". "Er (Ivanschitz) hat für Österreich viel gemacht. Das sind keine leichten Entscheidungen. Natürlich war er überrascht, als ich es ihm gesagt habe", berichtete Koller. "Aber wir alle wissen, dass es schnell gehen kann. Sie müssen im Verein weiter Gas geben."

Das kann Innenverteidiger Emanuel Pogatetz derzeit gar nicht. Der 31-jährige, bisherige Stammgast in der Auswahl ist nach dem Ende seines Nürnberg-Engagements ohne Klub und fand überhaupt keine Berücksichtigung. Für ihn holte der Teamchef Kevin Wimmer vom deutschen Aufsteiger 1. FC Köln, der im vergangenen November beim 1:0-Test gegen die USA als Wechselspieler seinen bisher einzigen A-Team-Einsatz absolvierte.

Defensive als Engpass

In der Defensivzentrale herrsche laut Koller "ein bisschen ein Engpass". Schließlich laborierte Salzburgs Martin Hinteregger zuletzt an einer Oberschenkelblessur, auch sein Salzburg-Kollege Franz Schiemer (auf Abruf) ist derzeit angeschlagen. Immerhin erwartet Koller Sebastian Prödl nach einem Muskelfaserriss im linken Oberschenkel am Wochenende wieder im Kader von Werder Bremen.

Neuerlich mit dabei ist der von Koller auch in schwierigen Zeiten unterstützte Mittelstürmer Marc Janko. Der Niederösterreicher hat nach seinem Abgang von Trabzonspor in Sydney angeheuert und wird nach Überwindung von leichten muskulären Problemen am Mittwoch bei einem Testturnier sein Debüt geben. Schon bei seinem Wechsel Ende Juli hatte Koller sein Festhalten am 31-Jährigen bekräftigt.

Mit fünf Mann (Hinteregger, Sabitzer, Stefan Ilsanker, Valentino Lazaro, Christoph Leitgeb) stellt Salzburg das größte Kontingent der Bundesliga-Klubs, einzig die Austria entsendet als weiterer Vertreter der heimischen Liga zwei Kicker: Außenverteidiger Markus Suttner und Goalie Heinz Lindner. Alle weiteren Spieler des 23-Mann-Kaders verdienen ihr Brot als Legionäre. Allen voran die heimische Lichtgestalt David Alaba von Bayern München.

Koller: "Es werden enge Spiele"

Der Optimismus Kollers für die EM-Qualifikation - das Teilnehmerfeld wurde auf 24 Teams aufgestockt - ist ungebrochen. "Wir, die Trainer, möchten dabei sein. Die Spieler möchten dabei sein. Es werden enge Spiele", meinte der 53-Jährige - und bat um entsprechende Unterstützung von außen: "Wir werden wahrscheinlich auch Spiele verlieren. Da gilt es, Ruhe zu bewahren, nicht in Hektik zu verfallen und zu schreien, dass man nicht dabei sein könnte."

Große Aufschlüsse wird bereits die erste Quali-Phase im Herbst geben. Neben dem Heimspiel gegen Schweden am 8. September stehen da auch die Auswärtsduelle mit den weiteren direkten Konkurrenten um ein EM-Ticket, Montenegro (12. Oktober) und Russland (15. November), an. Dazwischen fällt noch der Gang nach Moldawien (9. Oktober). Das erste Spiel gegen Österreichs fünften Gruppengegner Liechtenstein geht erst im März 2015 über die Bühne.

(APA)

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