Champions League für Salzburg mehr als Plus-Minus-Rechnung

FUSSBALL: CHAMPIONS LEAGUE-PLAY-OFF: MALMOe FF - RED BULL SALZBURG: ABSCHLUSSTRAINING
FUSSBALL: CHAMPIONS LEAGUE-PLAY-OFF: MALMOe FF - RED BULL SALZBURG: ABSCHLUSSTRAININGAPA/HELMUT FOHRINGER
  • Drucken

Zweistelliger Millionenbetrag winkt - Dazu Wertsteigerung im Kader - Spielerprämien laut Geschäftsführer Sauer individuell. Und Mane?

Malmö. Der erstmalige Einzug in die Champions League wäre auch für den gut situierten Fußball-Meister Red Bull Salzburg von finanzieller Bedeutung. 8,6 Mio. Euro schüttet die UEFA allein als Prämie für das Erreichen der Gruppenphase aus. Bei einem Umsatz von mehr als 60 Mio. Euro sind das immer noch zwischen 10 und 15 Prozent. Für die Salzburger spielt aber auch die Wertsteigerung der Spieler eine Rolle.

2,1 Mio. Euro haben die Bullen bereits für das Erreichen des Play-offs von der UEFA erhalten. Zur Antrittsprämie kommen in der Gruppenphase auch noch Leistungsprämien (eine Million Euro für jeden Sieg, eine halbe Million für jedes Unentschieden) und Einnahmen aus dem sogenannten Marktpool. Dieser wird je nach Land und Fernsehmarkt unter den teilnehmenden Vereinen aufgeteilt.

"Ordentlicher Batzen Geld"

Im Vorjahr lukrierte die Wiener Austria aus dem variablen Topf noch einmal 2,174 Mio. Euro. In Summe ging keiner der 32 Klubs in der CL-Gruppenphase mit weniger als 12,242 Mio. (RSC Anderlecht) von der UEFA nach Hause. "Dem stehen zwar auch zusätzliche Ausgaben gegenüber. Es ist aber immer noch ein ordentlicher Batzen Geld, der für uns übrig bleibt", erklärte Salzburg-Geschäftsführer Jochen Sauer.

Dazu würden nicht nur drei sehr gut besuchte Heimspiele beitragen. "Wir haben auch Sponsoren, bei denen eine außergewöhnliche sportliche Leistung honoriert wird", sagte Sauer. Die Zusatzkosten dagegen betreffen etwa das restriktive UEFA-Branding im Stadion oder temporäre Zubauten, um die Medienkapazität zu erhöhen. Dazu kommen Prämienzahlungen, die die Spieler beim Erreichen der Champions League fix in ihren Verträgen verankert haben.

Während bei Play-off-Gegner Malmö FF im Erfolgsfall am Mittwochabend 400.000 Kronen (43.700 Euro) an jeden Spieler ausbezahlt werden, bevorzugt Salzburg individuelle Regelungen. "Bei uns gibt es für die Gruppenphase keinen Pauschalbetrag", verriet Sauer, seit 2012 im Amt. Die Champions-League-Prämie sei bei den einzelnen Spielern stattdessen Gegenstand der jeweiligen Vertragsverhandlungen.

Spieler-Prämien individuell vereinbart

"Wenn wir einen hochtalentierten Spieler holen wollen, dann locken wir ihn am Ende auch mit der Champions League, damit er zum Beispiel nicht in die deutsche Bundesliga geht", begründete der Geschäftsführer. "Das ist für ihn sportlich interessant, und dazu gibt es auch noch eine Prämie." Die falle bei einem Schlüsselspieler natürlich anders aus als bei einer Nachwuchskraft.

Anders ist das bei der Gruppenphase der Europa League. "Die haben wir nicht im Vertrag, weil das nicht unser Ziel ist", erklärte Sauer. Stattdessen werde je nach Einnahmenlage mit dem Mannschaftsrat beraten. "Das ist aber meistens eine Angelegenheit von zehn Minuten."

Nur an den direkten Einnahmen will Sauer, einst bei Hertha BSC Berlin und VfL Wolfsburg tätig, die Königsklasse nicht messen. "Wenn du einen jungen Spieler günstig verpflichtest, der sich in der Champions League gut weiterentwickelt, und du ihn dann viel teurer verkaufen kannst, ist das mehr, als in einer Plus-Minus-Rechnung erkennbar ist", erklärte der 42-jährige Deutsche. "Topvereine schauen immer, ob ein Spieler in der Champions League mithalten kann." Salzburg sieht sich demnach auch als Sprungbrett zur großen Karriere.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.