Champions League: Salzburgs Traum platzt erneut

Martin Hinteregger
Martin HintereggerAPA/HELMUT FOHRINGER
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Der Meister verlor das Play-off-Rückspiel gegen Malmö 0:3 und verpasste auch im siebenten Versuch den Einzug in die Königsklasse.

Die Zeit schien reif für die Erfüllung von Salzburgs großem Traum. Noch nie in der Red-Bull-Ära seit 2005 war der Einzug in die Champions League so greifbar nahe, der Meister ging mit einem 2:1-Vorsprung in das Play-off-Rückspiel gegen Malmö. Doch auch im siebenten Anlauf wurde schließlich die letzte Hürde auf dem Weg in die Königsklasse zum Stolperstein. Salzburg verlor in Schweden 0:3 und schied mit dem Gesamtscore von 2:4 aus. Als Trostpreis wartet zum fünften Mal die ungeliebte Europa League. Die Auslosung zur Gruppenphase erfolgt am Freitag (13 Uhr, Eurosport).

Die Ursachenforschung wird Salzburg die kommenden Tage beschäftigen. Ein Thema wird wohl auch Sadio Mane sein, der mit seinem Verschwinden vor dem Abflug, im Vorfeld für unnötige Unruhe gesorgt hatte. „Die Mannschaft hat das gut weggesteckt. Das Thema ist abgehakt“, meinte Trainer Adi Hütter, der im wichtigsten Spiel seiner noch jungen Trainerkarriere viel Risiko nahm und eine gleich an fünf Positionen veränderte Mannschaft aufs Feld schickte.

Abwehr-Experiment floppt

Die Premiere der Viererkette mit Ilsanker und Ramalho im Zentrum und Hinteregger als Linksverteidiger war geprägt von Nervosität und Abstimmungsschwierigkeiten. Die Schweden versteckten sich zu Beginn keineswegs und nutzten das Chaos in der Salzburger Hintermannschaft eiskalt aus. Nach Fehler von Ilsanker wurde Eriksson allein auf die Reise geschickt und im Strafraum von Gulacsi von den Beinen geholt - Rosenberg verwandelte den Elfmeter eiskalt (10.). Der Schock des frühen Gegentors saß tief und erfuhr wenig später noch eine Steigerung. Nach dem nächsten halbherzigen Klärungsversuch wagte Eriksson volley aus 30 Metern den Kunstschuss und wurde mit dem 2:0 belohnt (19.).

Salzburg wähnte sich in einem Albtraum und spielte auch ebenso. Die Defensive stand komplett neben sich, der junge Keita war im zentralen Mittelfeld heillos überfordert und hatte Glück nach einem rüden Foul an Forsberg nur Gelb zu sehen (32.). Die wenigen Angriffe, die es in die gegnerische Hälfte schafften, fielen überhastet aus und überboten sich in Harmlosigkeit, von sechs Schüssen ging nicht einziger auf das Tor von Olsen. Auch über Standards vermochte Salzburg in der ersten Halbzeit keine Gefahr auszustrahlen. Der Pausenpfiff glich beinahe einer Erlösung.

Rosenberg sorgt für Entscheidung

In der Kabine korrigierte Hütter mit der Hereinnahme von Außenverteidiger Ankersen seinen Fehler und dürfte auch die richtigen Worte gefunden haben. Jedenfalls traten die Salzburger deutlich couragierter auf und verbuchten durch Kampl den ersten Torschuss (62.). Unmittelbar darauf war der Slowene nicht zu beruhigen, trotz klaren Handspiels im Strafraum blieb der Elfmeterpfiff aus.

Salzburg war bemüht, doch der letzte Pass kam nicht an. Die Schweden blieben ihrerseits im Konter gefährlich und Rosenberg sorgte schließlich für den Todesstoß. Nach einem Konter tanzte der Routinier im Fünftmeterraum noch zwei Salzburger aus, ehe er zum 3:0-Endstand einschob (84.). Salzburg bleibt somit letztlich einmal mehr nur die Rolle des traurigen Verlierers, Malmö feiert den erstmaligen Einzug in die Champions League.

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