Rapid verspielt 2:0-Vorsprung und scheitert an Helsinki

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AUSTRIA SOCCER UEFA EUROPA LEAGUE PLAY OFFAPA/EPA/GEORG HOCHMUTH
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Rapid verpasste im Happel-Stadion den Einzug in die Gruppenphase der Europa League. Die Hütteldorfer schaffen gegen HJK Helsinki nur ein 3:3.

Wien. Rapid rief das „Spiel des Jahres“ aus, schließlich hing am zweiten Duell mit dem finnischen Meister HJK Helsinki sehr viel. Nicht nur aus sportlicher Sicht, sondern auch finanziell. Die Hütteldorfer, nicht gerade auf Rosen gebettet, aber mit großen Stadion-Neubau-Ambitionen, strebten freilich einen erneuten Einzug in die Gruppenphase der Europa League an, Startgeld und Zuschauereinnahmen waren ein zusätzlicher Anreiz. Aber die Hütteldorfer haben in dieser Saison noch nicht so richtig den Glauben an sich selbst gefunden. Und so herrschte mehr Rätselraten als feste Überzeugung daran, die finnische Hürde auch tatsächlich nehmen zu können. Der eher mäßige Start in die Meisterschaft war Schuld daran. Aber immerhin hatte man mit dem 2:2 im Derby bei der Austria ein wenig Moral getankt.

Die Hütteldorfer entschlossen sich zu einer gewissen Art der Horuck-Taktik. Sie wollten Helsinki überfallsartig überraschen – und das ist ihnen auch gelungen. Denn nach 30 Sekunden fand man die erste Einschussmöglichkeit vor, Louis Schaub war es zunächst, der sein Glück versuchte, dann Florian Kainz. Die Finnen, ohnedies nicht gerade eine Klassemannschaft, zeigten sich beeindruckt. Und waren nicht in der Lage, dieser Anfangsoffensive etwas entgegen zu setzen. Ganz im Gegenteil. Sie schwammen in der Abwehr und Rapid muss das irgendwie gespürt haben. Zumindest Louis Schaub, der Jungstar. Er hatte bereits im Auswärtsspiel getroffen, das persönliche Erfolgserlebnis hat einen Knoten bei ihm gelöst. Denn Schaub sorgte für einen Auftakt ganz nach dem Geschmack der Rapid-Fans. Binnen drei Minuten traf er zweimal, besorgte das 1:0 (10.) und 2:0 (13.).

Grünweiße Herrlichkeit?

Ein Doppelschlag versetzt im Fußball oft Berge, aber wenn der Gegner mit der Tatsache imponiert, die Effizienz gepachtet zu haben, dann ist sie schnell wieder da, die Verunsicherung. Helsinki jedenfalls nützte die erste Gelegenheit, um den Anschlusstreffer zu erzielen, Macoumba Kandji war zur Stelle (19.). Damit war es vorerst mit der grünweißen Herrlichkeit wieder vorbei. Und der Gleichstand hergestellt.

Nach Wiederbeginn setzte Rapid alles auf die Offensive. Chancen gab es sonder Zahl, vor allem durch Schaub oder den eingewechselten Wydra (56.), doch Treffer blieben aus. Die Finnen nützten die Situation, sie taten ihr Möglichstes und warten auf Konterchancen für Kandji oder Savage und weitaus öfters, als es den 21.100 Zuschauern lieb war, tauchten die HJK-Spieler im gegnerischen Strafraum auf. Den knapp 40 mitgereisten finnischen Fans war es nur recht.

Rapids Spiel verebbte dabei auch zusehends. Ideen gab es, doch die Pässe passten dazu nicht. Kainz, Beric, Hofmann (in der 71. Minute ausgewechselt) mühten sich zwar redlich, spielerisch aber war das vor den Augen von ÖFB-Teamchef Marcel Koller alles keine Offenbarung. Und immer dann, wenn man glaubte, die Entscheidung könnte in der Luft liegen, fehlte der Killerinstink.

Die Finnen hingegen, ein Meister der Effizienz. In der 77. Minute knallte Nikolai Alho bei einem Freistoß aus 25 m einfach drauf – und traf zum 2:2. Rapids Tormann Novota avancierte zum Sargnagel. Und Rapid fiel aus allen Wolken und Europa-League-Träumen.

Das 2:3 (Elfmeter durch Savage; 88.) schien bereits der traurige Schlusspunkt. Doch selbst der 3:3-Ausgleich durch Wdyra (93.) änderte nichts mehr am Unglück der Wiener.

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