Bayerns neuer "Herrscher im Mittelfeld"

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In München wird Xabi Alonso als die Autorität im Spiel gefeiert. Köln preist seine Abwehr, Peter Stögers Klub ist weiterhin ohne Gegentreffer. Ralph Hasenhüttl führt den FC Ingolstadt an die Tabellenspitze der zweiten Liga.

München. So schnell hat beim FC Bayern noch kein Spieler die Chefrolle übernommen. Doch der Last-Minute-Zugang Xabi Alonso war beim 2:0 des deutschen Fußball-Meisters gegen Stuttgart bereits die uneingeschränkte Autorität im Münchner Spiel und der gesuchte Mann auf dem Platz. 150 Ballkontakte sind Zeugnis dessen, Alonso ist der „Herrscher im Mittelfeld“.

Sein Heimdebüt hätte Alonso beinahe noch mit dem ersten Bundesligator gekrönt, sein abgefälschter Schuss in der 72. Minute prallte an die Latte. „Ich habe es genossen, vor dem Münchner Publikum zu spielen“, sagte Alonso, auch wenn der Arbeitstag gegen den VfB „mühsam“ gewesen sei: „Alles in allem war ich zufrieden.“

Die rund 7,5 Millionen Euro, die der Rekordmeister für den Ex-Weltmeister, zweifachen Europameister und amtierenden Champions-League-Sieger an Real Madrid überwies, bringen auf Anhieb Rendite. Er füllt mit David Alaba im Mittelfeld das Loch, das sich durch die Ausfälle von Thiago, Martínez und Schweinsteiger aufgetan hat.

Josep Guardiola ist begeistert und besorgt zugleich. „Mit Xabi Alonso haben wir viel verbessert im Aufbauspiel. Er kennt seinen Job auf der Position. Er hat das Auge für den kurzen Pass, für den langen Pass, er ist intelligent im Defensivverhalten“, schwärmte der Trainer, blickt aber auch mit Sorgenfalten auf das geballte Programm mit sieben Spielen in 22 Tagen. „Xabi ist 32. Wenn wir das Spiel kontrollieren, kann er alle drei Tage spielen. Aber wenn wir das Spiel nicht kontrollieren, wenn er ständig vor und zurück muss, ist er in einem Monat tot.“ 11,8 Kilometer lief Alonso, so viel wie kein anderer Akteur.

Österreich-Trainer im Glück

Beim 1. FC Köln herrscht weiterhin Bundesliga-Euphorie. Auch nach drei Runden haben die „Geißböcke“ noch keinen Gegentreffer kassiert, mit dem 0:0 in Paderborn halten sie bei fünf Punkten aus drei Partien. „Das hat bei uns viel mit guter Organisation untereinander zu tun“, sagte Trainer Peter Stöger. Vom angepeilten 15. Platz lässt sich der Wiener trotz des gelungenen Starts nicht abbringen.

Auch in der zweiten Liga lachen Österreicher. Erstmals seit sechs Jahren ist Ingolstadt Tabellenführer, das 4:1 gegen Aalen sicherte dem Klub von Trainer Ralph Hasenhüttl, Ramazan Özcan und Lukas Hinterseer. Hasenhüttl sagt: „Souverän, überzeugend, wir lassen uns von nichts vom Weg mehr abbringen.“ (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.09.2014)

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