Europa League: Salzburg nach Rückstand noch 2:2

SOCCER - EL, RBS vs Celtic
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Red Bull Salzburg musste sich zum Auftakt der Europa League daheim gegen Celtic Glasgow mit einem 2:2 (1:1) zufriedengeben.

Salzburg/Wien. Nicht nur für Schottland, auch für den nationalen Fußballmeister Celtic Glasgow war dieser Donnerstag von Bedeutung. Über das Referendum wollten die schottischen Fußballer im Vorfeld des Europa-League-Duells in Salzburg nichts sagen, sie konzentrierten sich vollends auf deren berufliche Pflichten. Diese versprachen ohnehin genügend Arbeit, Gästetrainer Ronny Deila hatte die Salzburger bereits vor dem Anpfiff in höchsten Tönen gelobt.

Die Elf von Adi Hütter sann auf Wiedergutmachung. Drei Pflichtspielniederlagen in Folge (Malmö, Sturm, WAC) hatten arg am Selbstvertrauen genagt, gegen Celtic sollte endlich der Befreiungsschlag gelingen. Hütter wünschte sich naturgemäß ein frühes Führungstor, es hätte womöglich eine gewisse Lockerheit ins Spiel des Zweitplatzierten der österreichischen Bundesliga zurückgebracht. Doch stattdessen wurde Salzburg früh bestraft.

Aus dem ersten Angriff ging Celtic in Führung, Wakaso hatte bei seinem Pflichtspieldebüt schon nach 14 Minuten getroffen. Salzburg benötigte rund eine Viertelstunde, um sich von diesem Rückschlag zu erholen, die momentane Verunsicherung wurde immer wieder augenscheinlich. Bei einem Kopfball von Ramalho (31.) trat erstmals an diesem Abend Glasgows Torhüter Gordon in den Mittelpunkt.

Die Glanztaten des Mr. Gordon


Der 31-Jährige, in den vergangen zwei Jahren vereinslos, verhinderte auch noch Gegentore durch Alan (49./55./) und Sabitzer (55.). Chancenlos war Gordon beim zwischenzeitlichen 1:1. Nach einem tollen Außenristzuspiel von Kampl auf Alan versuchte sich der Brasilianer - Ambrose fälschte unhaltbar ab (36.). Salzburg drängte noch vor der Pause auf die Führung, die beste Chance vergab Sabitzer (41.).


Nach Wiederanpfiff blieben die Gastgeber spielbestimmend, doch erneut waren es die Schotten, die den besseren Start erwischten. Ein Distanzschuss von Kapitän Brown wurde von Ramalho abgefälscht, Schlussmann Gulacsi konnte das Unglück kaum fassen (60.). Zu diesem Zeitpunkt drohte Salzburg einen historischen Tiefpunkt zu erreichen, denn noch nie in der Ära Red Bull hatte der Verein seit 2005 vier Pflichtspiele in Folge verloren.


Den „Worst Case“ wendete schließlich Jonathan Soriano ab. Der Spanier trat in der 78. Minute einen seiner gefürchteten Freistöße, wuchtig und präzise zugleich. Ein zweites Mal war Gordon ohne Abwehrchance. Salzburg hatte Glück, das Spiel mit elf Mann zu beenden, doch ein rüdes Einsteigen von Schwegler blieb sogar völlig ungeahndet (68.). Mit dem 2:2-Unentschieden musste Österreichs Meister letztlich zufrieden sein, wie Andreas Ulmer erkannte. „Natürlich wollten wir gewinnen, aber wir sind nach zweimaligem Rückstand zurückgekommen. Das war positiv.“ Soriano ergänzte: „Wir müssen zufrieden sein. Celtic ist eine gute Mannschaft und wir hatten davor drei Spiele in Folge verloren. Dieser Punkt war wichtig.“ Hütter sah seine Mannschaft über 90 Minuten als „Herr der Lage“, letztlich müsse man der Mannschaft „gratulieren.“

Tabellenführer der Gruppe D ist nach dem ersten Spieltag Dinamo Zagreb. Die Kroaten fertigen den rumänischen Vertreter Astra Giurgiu mit 5:1 ab. Salzburg tritt in zwei Wochen bei Giurgiu an.


Europa League Ergebnisse


Gruppe A: Gladbach (Stranzl) - Villarreal 1:1. Limassol - Zürich 3:2.
Gruppe B: Kopenhagen - Helsinki 2:0. Brügge - Torino 0:0.
Gruppe C: Besiktas (Kavlak) - Tripolis 1:1. Partizan - Tottenham 0:0.
Gruppe D: Salzburg - Celtic Glasgow 2:2. Zagreb - Giurgiu 5:1.
Gruppe E: Eindhoven (Ritzmaier ab 74.) - Estoril 1:0. Panathinaikos - Dinamo Moskau 1:2.
Gruppe F: Dnipro - Inter 0:1. Karabach - St. Etienne 0:0.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.09.2014)

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