Spott und Häme für ManUnited nach 3:5-Niederlage

Robin van Persie
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Die englische Presse stichelt nach der Pleite gegen Leicester gegen Trainer Louis van Gaal. "Noch schlechter als David Moyes."

Nach Manchstester Uniteds 3:5-Niederlage in Leicester nehmen die englischen Medien Trainer Louis van Gaal in die Mangel. Der Niederländer kann mit seiner Offensiv-Philosophie die großen Probleme des Rekordmeisters nicht beheben. Am Sonntag zeigte sich die Abwehr einmal mehr verwundbar - zum ersten Mal nach 853 Partien gaben die "Red Devils" einen Zwei-Tore-Vorsprung noch aus der Hand.

Nach fünf Spieltagen dümpelt Manchester United in der Tabelle der englischen Premier League mit fünf Punkten auf Platz zwölf herum und wartet weiter auf den zweiten Saisonsieg. Der peinlichen 3:5-Pleite bei Aufsteiger Leicester City folgte heftige Kritik von der englischen Presse für Trainer Louis Van Gaal.

In Anlehnung an van Gaals erfolglosen und am Ende geschassten Vorgänger David Moyes titelte das Boulevardblatt "Sun": "Du hast 157 Millionen ausgegeben und du bist sogar noch schlechter als Moyes". Van Gaal hat in der Premier League bisher fünf Punkte eingefahren, der Schotte Moyes konnte in der vergangenen Runde zu diesem Zeitpunkt immerhin sieben Zähler vorweisen.

Kritik an der Defensive

In Leicester gab United eine 3:1-Führung noch aus der Hand. "Um 13.45 Uhr sah es nach der guten alten Zeit aus. Gegen 15.30 Uhr standen alle unter Schock, als die Gaalacticos in Stücke zerrissen wurden", schrieb die "Manchester Evening News". Die Zeitung kritisierte auch den neuen Coach: "Van Gaals Philosophie scheint nicht zu beinhalten, wie man verteidigt - und das wird Uniteds Untergang werden."

Robin van Persie (13.) und Angel Di María (16.) brachten den Favoriten früh in Führung. Den direkten Anschluss von Leonardo Ulloa (17.) konterte Ander Herrera (57.) zum 3:1. Doch nach dem erneuten Anschluss des Aufsteigers zum 2:3 (62.) durch einen Elfmeter von David Nugent begann der frühere Abo-Meister zu wackeln. Es folgten noch drei Gegentreffer. Leicester hatte vor der Saison nur knapp 19 Millionen Euro in neue Spieler investiert. ManU gab allein für Di María 75 Millionen Euro aus.

"Wir haben das Spiel weggeworfen. Das hatte nichts mit Leicester zu tun", schimpfte Van Gaal und warf seiner Mannschaft vor, "als Team sehr große Fehler gemacht zu haben". Den gegnerischen Fans war das gleichgültig, sie verhöhnten den niederländischen Trainer, der vor 25 Jahren in seinem ersten Jahr als Coach beim FC Barcelona eine ähnlich schockierende Wende hatte mitansehen müssen. Im heimischen Camp Nou hatten seine Schützlinge damals nach einer 3:0-Führung gegen Valencia noch 3:4 verloren. Später gewann Van Gaal mit dem Club den spanischen Meistertitel. Auf Spitzenreiter FC Chelsea haben die "Red Devils" nach fünf Partien allerdings bereits acht Zähler Rückstand.

Mourinho glaubt nicht an Romantik

Chelsea trennte sich bei Manchester City 1:1. Ausgerechnet die an Manchester City ausgeliehene Chelsea-Legende Frank Lampard traf in der 85. Minute gegen seine alte Liebe zum Endstand. Nach dem Spiel war der 36-Jährige den Tränen nah. "Es ist schwer für mich. Ich hatte 13 wundervolle Jahre mit den Chelsea-Fans. Bei meiner Einwechslung heute haben sie für mich gesungen. Ich freue mich natürlich auch für ManCity über das Remis", so Lampard.

Sein früherer Coach Jose Mourinho sah die Angelegenheit wesentlich pragmatischer. "Als er sich einem direkten Konkurrenten von Chelsea angeschlossen hat, war die Liebesgeschichte beendet", meinte der portugiesische Exzentriker und verriet: "Ich glaube im Fußball nicht an diese Geschichten von Leidenschaft und Herz."

(APA/dpa/Reuters)

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