Schalke entlässt Coach Keller - Di Matteo Nachfolger

Jens Keller
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Nach dem verpatzten Saisonstart trennte sich der Klub von Christian Fuchs von Jens Keller. Der 43-Jährige war seit der Amtsübernahme umstritten.

Der deutscheBundesligist Schalke 04 hat sich nach dem Saison-Fehlstart von Trainer Jens Keller getrennt. Nur zwei Siege aus zehn Pflichtspielen und das Aus im DFB-Cup hatten die Führungsriege des Vereins alarmiert. Als Nachfolger soll bereits am Mittwoch der Schweizer Roberto Di Matteo vorgestellt werden, teilte der Klub von ÖFB-Teamspieler Christian Fuchs am Dienstag mit.

Der Saisonstart verlief ganz und gar nicht nach dem Gusto der anspruchsvollen Schalker Fangemeinde und der Führungsspitze. Während der Länderspielpause findet sich der Uefa-Cup-Sieger von 1997 in der Bundesliga lediglich auf Platz elf wieder. "Die Leistungen der Mannschaft in den vergangenen Wochen sind immer wieder starken Schwankungen unterlegen gewesen", kommentierte Schalke-Manager Horst Heldt das Aus für den 43-jährigen Keller - nach dem unfreiwilligen Abgang von Mirko Slomka beim Hamburger SV war es der zweite Trainerwechsel in der laufenden Bundesliga-Spielzeit.

Vorstand: "Neuen Impuls setzen"

Auch positive Ansätze wie die sieben Punkte aus der englischen Woche mit dem i-Tüpfelchen des Derbysiegs hätten leider keine nachhaltige Wirkung gezeigt. "Es fehlt die notwendige Konstanz, um unsere gesteckten sportlichen Ziele zu erreichen. Daher haben wir uns dazu entschieden, einen Schnitt zu vollziehen." Mit dem Trainerwechsel wolle der Verein nun "einen neuen Impuls" setzen. Noch im Mai 2013 war Kellers Vertrag um zwei Jahre bis zum Ende der Saison 2014/15 verlängert worden.

Die Entlassung des früheren U19-Trainers, der im Dezember 2012 den Niederländer Huub Stevens als Chefcoach beerbte, schien schon oft fast beschlossene Sache gewesen zu sein. Doch immer wieder hatte Manager Heldt das "Stehaufmännchen" gestützt und verteidigt. Und immer dann, wenn der Druck am größten war, landete Keller mit seinen "Knappen" Befreiungsschläge und sorgte für Erfolge.

So zog Schalke unter seiner Regie zweimal in die Champions League ein und erreichte in der aktuellen Gruppenphase beim FC Chelsea sowie gegen Außenseiter NK Maribor jeweils ein 1:1. Das 2:1 im Revierderby gegen Borussia Dortmund schien zuletzt seine Position wieder gefestigt zu haben. Nach dem 1:2 bei 1899 Hoffenheim am vergangenen Samstag jedoch war das Keller-Aus intern offenbar besiegelt. "Das geht nicht so weiter", hatte Heldt bereits angekündigt. Die Suche nach einem Nachfolger dürfte da zumindest schon weit fortgeschritten gewesen sein.

Der 44-jährige Di Matteo soll die "Königsblauen" nun wieder in die Erfolgsspur bringen und das nervöse Schalker Umfeld beruhigen. Er erhält einen Vertrag bis 30. Juni 2017 und soll schon im nächsten Heimspiel gegen Hertha BSC am 18. Oktober auf der Trainerbank sitzen. "Wir sind der festen Überzeugung, dass Roberto Di Matteo das Team stabilisiert und es schafft, unsere Ziele in der Bundesliga und der Champions League zu erreichen", erklärte Heldt in einer Vereinsmitteilung.

Der gebürtige Schweizer spielte 34 Mal für die italienische Nationalmannschaft und feierte 2012 den größten Erfolg seiner Trainerkarriere: Mit Chelsea gewann er mit einem Finalsieg gegen Bayern München die Champions League, wurde aber wenige Monate später beim englischen Premier-League-Klub entlassen. Seither ging er kein Engagement mehr ein. Di Matteo ist der zwölfte Trainer auf Schalke seit September 2004.

(APA/dpa/Si)

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