Europa League: Salzburg mit Zuversicht ins Schlüsselspiel

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Für Salzburg-Trainer Adi Hütter ist das Duell mit Dinamo Zagreb ein richtungsweisendes im Kampf um den Aufstieg. In der Spielstärke der Kroaten sieht er eine Chance.

Salzburg/Wien. In der heimischen Liga ist Salzburg seit dem Wochenende wieder Tabellenführer, und auch in der Europa League will der Meister in der Gruppe D seine Spitzenposition behaupten. Das heutige Duell mit Dinamo Zagreb (21.05Uhr live ORF eins) ist für Trainer Adi Hütter ein „absolutes Schlüsselspiel“ im Kampf um den Aufstieg. Nach zwei Runden führen die Salzburger die Gruppe punktegleich mit Celtic Glasgow an, die Kroaten lauern einen Punkt dahinter auf Rang drei. „Sie sind einer der Mitfavoriten. Daher wollen wir zu Hause gewinnen. Von einem Pflichtsieg zu sprechen wäre aber übertrieben“, meinte Hütter, der vor den spielerischen Qualitäten des kroatischen Meisters warnte. Darin liege aber gleichzeitig auch die große Chance, denn ein solcher Spielstil behage seiner Mannschaft besser als der kampfbetonte der Schotten.

Obgleich Dinamo zuletzt in Glasgow mit 0:1 verlor, schätzt Hütter die in der nationalen Liga noch ungeschlagenen Kroaten stärker als den schottischen Meister ein. „Das ist eine technisch hervorragende Mannschaft, die spielstark und mit allen Wassern gewaschen ist“, erklärte der 44–Jährige. „Angst habe ich aber nicht, das muss ich ganz klar sagen, denn ich bin von meiner Mannschaft überzeugt.“ Diese sei in einer deutlich besseren Verfassung als noch beim 2:2 zum Auftakt gegen Celtic vor gut einem Monat. Das bittere Ausscheiden in der Champions-League-Qualifikation gegen Malmö habe sich doch erheblich lange in den Köpfen seiner Spieler gehalten, nun aber sei das Kapitel endgültig abgehakt. Fünf Pflichtspielsiege in Folge haben das Selbstvertrauen wieder wachsen lassen. „Die Mannschaft ist wieder in der Erfolgsspur, und es ist ihr in diesem Herbst noch einiges zuzutrauen.“

Zudem stehen bis auf Außenverteidiger Christian Schwegler (Oberschenkelverletzung) auch wieder alle Spieler zur Verfügung. „Das Lazarett lichtet sich. Ich kann wieder aus dem Vollen schöpfen“, freute sich Hütter, der wie zuletzt gegen Ried mit einer neuen taktischen Variante überraschen könnte. „Es geht nur um die Formation. Der Stil, unsere Idee von Fußball, der bleibt gleich“, betonte Linksverteidiger Andreas Ulmer.

Dinamo fehlt Topstümer

Der kroatische Meister muss in Salzburg auf Topstürmer Duje Čop (Adduktorenverletzung) verzichten. Dennoch gab sich Trainer Zoran Mamić siegessicher. „Wir fahren nach Salzburg, um dort zu gewinnen“, verkündete der 43-Jährige, der Dinamos Aus gegen Austria Wien im Play-off zur Champions League im Vorjahr ebenso wie jenes in der dritten Runde gegen Salzburg 2009 als Sportdirektor miterlebt hatte. „Das ist definitiv der gefährlichste Gegner in unserer Gruppe. Aber wir wissen, wie wir gegen sie spielen müssen.“ Eine ausgeglichene Partie erwartet Otto Barić, der Salzburg 1994 ins Uefa-Cupfinale geführt und sowohl als österreichischer als auch kroatischer Teamchef fungiert hat: „Die Chancen stehen 50:50. Von der Klasse der Spieler ist Zagreb, von der Form her Salzburg besser.“

Für erschwerte Bedingungen auf beiden Seiten könnte das Wetter sorgen. Für heute sind in Salzburg heftige Regenfälle angekündigt, entsprechend tief dürfte der Rasen sein. „Die Mannschaft ist physisch in einem guten Zustand“, versicherte Hütter. Sie sei „sowohl bei widrigen Verhältnissen als auch bei Sonnenschein in der Lage, ihre Spielphilosophie umzusetzen“.

Rund 15.000 Zuschauer werden heute Abend erwartet, etwa 1500 im Lager von Dinamo. Da die kroatischen Fans erst letzten Herbst in Sofia für Randale gesorgt hatten, wurden in Abstimmung mit der Uefa erhöhte Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Der Einlass ins Stadion erfolgt nur mit personalisiertem Ticket und einem gültigen Lichtbildausweis. Zusätzlich wird die österreichische Polizei von einer Handvoll szenekundiger Beamter aus Kroatien unterstützt.


EUROPA LEAGUE GRUPPED

Salzburg:Gulácsi; Ankersen, Ramalho, Hinteregger, Ulmer; Kampl, Ilsanker, Leitgeb, Sabitzer; Alan, Soriano.
Zagreb: Eduardo; Pinto, Šimunić, Sigali, Pivarić; Antolić, Ademi; Soudani, Brozović, Wilson Eduardo; Henríquez.

Weiters: Celtic Glasgow – Astra Giurgiu.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.10.2014)

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