Bei 1:1 gegen Italien sorgten kroatische Anhänger für Ausschreitungen. Es gab 17 Festnahmen.
Mailand/Wien. „Schande in San Siro“ titelte die kroatische Zeitung „Jutarnji List“, „Vecernji List“ schrieb von „beschämenden Hooligans“. Kroatische Fans hatten im EM-Qualifikationsspiel in Mailand Feuerwerkskörper auf den Rasen geworfen und gleich mehrmals für Unterbrechungen gesorgt. Gegen Ende der Partie, die 1:1 endete, schickte der niederländische Schiedsrichter Björn Kuipers die beiden Mannschaften sogar für zehn Minuten in die Kabine.
Nach der Unterbrechung rückten die Ordnungskräfte im San Siro in den Gäste-Fanblock vor und sorgten dafür, dass die Partie fortgesetzt werden konnte. Doch einige Fans randalierten auch nach dem Schlusspfiff weiter, warfen der Nachrichtenagentur Ansa zufolge vor dem Stadion mit Gegenständen auf Polizisten und Sicherheitskräfte. Insgesamt 17 kroatische Anhänger wurden festgenommen.
„Was unsere Fans gemacht haben, kann man nicht hinnehmen. Das ist kein Fußball“, sagte Teamchef Niko Kovač, der sich bei den italienischen Spielern und anschließend öffentlich entschuldigte. „Das passiert nicht zum ersten Mal und auch nicht zufällig. Das darf sich nicht wiederholen. Es wirft ein schlechtes Licht auf Kroatien. Unser Volk ist nicht so.“ Der 43-Jährige erwartet Ermittlungen der Uefa, mit einer möglichen nachträglichen Strafverifizierung rechnet er jedoch nicht. „Die Partie wurde regulär beendet. Das Ergebnis lautet 1:1 und das wird auch so bleiben.“ (ag.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.11.2014)