Auch Englands Cup hat seine Gesetze

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Mehrere Topklubs der Premier League blamierten sich in der 4. Runde des FA-Cups. Chelsea und Manchester City schieden aus, José Mourinho sagt: "Ich schäme mich."

London. So kleinlaut hat man José Mourinho selten erlebt. Nach dem FA-Cup-Aus von Chelsea suchte der Portugiese die Kabine von Drittligist Bradford auf und gratulierte jedem einzelnen Spieler. „Die Medien sollten kritisch mit uns umgehen, aber sie sollten auch die gute Leistung von Bradford würdigen“, sagte der Coach nach dem blamablen 2:4. Von seiner eigenen Mannschaft war er enttäuscht. „Ich schäme mich. Und meine Spieler sollten das auch. Ich weiß, dass so etwas im FA-Cup hin und wieder passiert. Trotzdem ist es nicht akzeptabel. Es ist eine Blamage.“

Chelsea verspielte einen 2:0-Vorsprung und wurde am Ende vorgeführt. Cahill (21.) und Ramires (38.) schienen dem Liga-Tabellenführer an der Stamford Bridge den Weg in die nächste Runde geebnet zu haben, doch dann brach das Unheil über die Blues herein. Stead (41.), Morais (75.), Halliday (82.) und Yeates (93.) sorgten für die Sensation und ein Schock-Erlebnis bei Mourinho. Erstmals in seiner Trainerlaufbahn kassierte der Erfolgscoach vier Gegentore in einem Heimspiel. Und der Gegner war nicht Real, Barcelona oder Bayern – er kam aus Bradford.

„Wir haben doch gut gespielt“

Dass sich auch andere in der vierten Runde des FA-Cups blamierten, war für Chelsea kein Trost. Meister Manchester City verlor gegen Zweitligist Middlesbrough mit 0:2. Für den Zweiten der zweithöchsten Liga trafen Bamford (53.) und (93.). City-Coach Manuel Pellegrini verteidigte danach die späte Rückkehr aus dem Trainingslager in Abu Dhabi. Dies habe keinen Einfluss gehabt, meinte der Chilene. „Wir hatten am Anfang sechs oder sieben klare Chancen. Ich denke, wir haben gut gespielt.“ Die erfolgshungrigen Klubbesitzer dürften jedoch anderer Meinung sein. Eine Woche vor dem Liga-Spitzenspiel bei dem um fünf Punkte enteilten Spitzenreiter Chelsea steigt der Druck auf den Coach.

An einem Tag der Favoritenstürze passte es ins Bild, dass sich nach Manchester United auch Liverpool gegen einen unterklassigen Kontrahenten ins Wiederholungsspiel retten musste. Die Reds kamen gegen Zweitligist Bolton nicht über ein 0:0 hinaus und müssen wie Rekordmeister Manchester United nach dem 0:0 bei Viertligist Cambridge United ein zweites Mal antreten. Southampton unterlag Crystal Palace 2:3, Tottenham Hotspur verlor gegen Liga-Schlusslicht Leicester City 1:2. (fin)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.01.2015)

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