Ex-Profi Luis Figo fordert Fifa-Präsident Blatter heraus

Luis Figo
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Luis Figo tritt bei der Fifa-Wahl gegen Amtsinhaber Joseph Blatter an. "Was ich von der Fifa sehe gefällt mir nicht", sagte der Portugiese.

Nach Ex-Funktionär Jerome Champagne, dem Niederländer Michael van Praag, dem Franzosen David Ginola und Prinz Ali bin Al Hussein hat Fifa-Chef Joseph Blatter im Kampf um seine Wiederwahl nun einen neuen Konkurrenten erhalten: Luis Figo gab am Mittwoch bekannt, bei der Präsidentenwahl im Mai zu kandidieren. "Mir ist Fußball wichtig. Es gefällt mir gar nicht, wie sich das Image der Fifa entwickelt hat – nicht nur jetzt, sondern auch in der Vergangenheit", sagte der Portugiese, der die dafür nötigen fünf Nationalverbände hinter sich hat.

Als starker europäischer Kandidat hätte der charismatische Figo durch seinen guten Namen am ehesten Chancen, Blatter sicher geglaubte Stimmen aus Afrika oder Asien zu entreißen. Die notwendige Unterstützung von fünf nationalen Verbänden habe Figo laut eigenen Angaben. "Ich habe gesehen, dass sich das Bild der FIFA verschlechtert und in meinen Gesprächen mit vielen Menschen im Fußball - Spielern, Managern und Verbandspräsidenten - haben diese mir gesagt, dass etwas getan werden muss."

Figo arbeitet seit 2010 als Markenbotschafter für die Champions League. Der heute 42-Jährige blickt auf eine schillernde Karriere als Aktiver zurück, spielte bei Sporting Lissabon, FC Barcelona, Real Madrid und Inter Mailand. Er gewann die Champions League, wurde Europas Fußballer des Jahres (2000) und Weltfußballer (2001). Nach 127 Spielen beendete er 2006 seine Karriere in Portugals Nationalmannschaft.

Luis Figo im CNN-Interview über seine Kandidatur:

Van Praag bot Blatter Beraterjob an

Mit diesem Paukenschlag überstrahlte der Portugiese die erste Wahlkampf-Pressekonferenz der Niederländers Michael van Praag. Der Oranje-Boss überraschte dabei mit einer Aussage, die wenig nach dem versprochenen Aufbruch aus dem FIFA-Sumpf klingt. Amtsinhaber Blatter sollte unter van Praag FIFA-Berater bleiben - dieser verzichtete aber erwartungsgemäß auf solch einen Deal.

Zudem meinte der "Oranje", nichts gegen Blatter zu haben. "Tatsächlich schätze ich ihn ziemlich als Person. Aber wenn jemand eine Organisation für so lange anführt und die Personifizierung ihres schlechten Images ist, kann nicht länger das Gesicht der Modernisierung einer neuen FIFA sein. Das ist unmöglich." Van Praag betonte, die Präsidentschaft nur für vier Jahre ausüben zu wollen. Die ihn unterstützenden Landesverbände seien Belgien, Schweden, Schottland, Rumänien, Färöer und die Niederlande.

(Red./Ag.)

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