Dortmunds verloren geglaubte Freude am Spiel

Borussia Dortmund Klopp smiles as the half time whistle is blown during Bundesliga soccer match against SC Freiburg in Freiburg
Borussia Dortmund Klopp smiles as the half time whistle is blown during Bundesliga soccer match against SC Freiburg in Freiburg REUTERS
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Dortmund gab die rote Laterne an Stuttgart ab. Der 3:0-Sieg in Freiburg solle die Trendwende gewesen sein, sagt Trainer Jürgen Klopp. Köln spielte erneut nur 0:0 – es hagelte Buhrufe und Pfiffe der eigenen Fans.

Dortmund. Jürgen Klopp durfte wieder einmal durchatmen, seit Monaten wurde er nach einem Bundesligaspiel des BVB nicht mit den Begriffen Krise, Rückschlag oder möglichen Konsequenzen bombardiert. So schnell kann es im Fußball gehen: Durch einen simplen 3:0-Sieg in Freiburg wähnt Dortmund sich in der deutschen Bundesliga (vorerst) wieder auf der Sonnenseite. Der strauchelnde Vizemeister hat dank des 3:0 in Freiburg die rote Laterne abgegeben und wieder einmal seine Klasse aufblitzen lassen.

„Ich habe der Mannschaft schon vor dem Spiel gesagt, dass sie sich verdammt noch mal richtig freuen soll, wenn wir gewinnen – und nicht nur erleichtert sein soll. Wir waren zuletzt die einzige Fußballmannschaft der Welt, die sich nicht mehr richtig freuen konnte“, begründete Dortmund-Trainer Klopp die Gefühlsausbrüche nach dem Befreiungsschlag. Man sah die Spieler selten so aus sich herausgehen, die Treffer von Marco Reus (9.) und Pierre-Emerick Aubameyang (56., 72.) beendeten die Negativserie von davor fünf sieglosen Spielen. Man muss sich angesichts dessen stets vor Augen halten, dass der BVB in der Champions League im Achtelfinale steht und gegen Juventus Turin spielt. „Um in den entscheidenden Momenten mutig zu sein, muss man auch nach drei, vier, fünf Monaten, in denen wenig geklappt hat, an seine Stärken glauben“, sagt Klopp, der mit der Wende auch an alle üblichen Automatismen glaubt. „Wir haben einen ersten wichtigen Schritt in diese Richtung gemacht“, sagt er.

Auch Pep Guardiola wusste nach einer nicht gerade titelreifen Vorstellung von Bayern München beim 2:0 in VfB Stuttgart, mit wohlgewählten Worten schärfere Fragen zu umschiffen. Er dankte den Torschützen Arjen Robben (41.) und David Alaba, der einen Freistoß aus 25 Metern sensationell im Kreuzeck (50.) versenkt hatte. „Die Qualitäten von Robben und Alaba waren der Unterschied“, lobte der Katalane. Er gestand aber auch offen ein, dass „wir uns verbessern müssen, um unser gewohntes Niveau zu erreichen“.

Stuttgart rutschte auf den letzten Platz ab, Trainer Huub Stevens war aber nicht deprimiert. „Ich kann mit der Einstellung der Spieler zufrieden sein. Wir werden den Kopf nicht hängen lassen.“

Kleine Schritte machte zu Hause auch der 1. FC Köln. Die Geißböcke sind im Tabellenmittelfeld zu finden (Platz zehn), das 0:0 gegen Paderborn missfiel den Fans aber gehörig. Peter Stöger und seine Spieler wurden im eigenen Stadion ausgepfiffen. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.02.2015)

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