Monaco will in London kein Kanonenfutter abgeben

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Arsenal will erstmals seit fünf Jahren ins Viertelfinale - Wenger zu Chancen: "50:50" - Leverkusen in Unform gegen Atletico gefordert

Leverkusen/London. Für Arsenal scheint der erstmalige Einzug ins Viertelfinale der Champions League seit fünf Jahren auf dem Servierteller zu liegen. Mit AS Monaco zogen die "Gunners" das vermeintlich leichteste Los. Die Monegassen wollen am Mittwochabend (20.45 Uhr) in Nordlondon aber alles andere als Kanonenfutter abgeben.

Im zweiten Achtelfinal-Hinspiel des Abends empfängt Ex-Salzburg-Coach Roger Schmidt mit Bayer Leverkusen den Vorjahresfinalisten Atletico Madrid. Die Spanier scheinen im Unterschied zu den Deutschen in Form und besitzen mit dem Ex-Münchner Mario Mandzukic und Antoine Griezmann ein Duo mit Torgarantie.

Bei Monaco hofft ein in England bereits erprobter Angreifer auf eine glorreiche Rückkehr. Dimitar Berbatow spielte zwei Jahre höchst erfolgreich für Arsenals Erzrivalen Tottenham, ehe es zu Manchester United und Fulham und vor einem Jahr nach Monaco ging. Der 34-jährige Bulgare mag zwar nicht mehr die Durchschlagskraft seiner Glanzzeit besitzen, an Motivation sollte es gegen Arsenal aber nicht mangeln.

Monegassischer Minimalismus

Mit sechs Saisontreffern ist Berbatow Monacos erfolgreichster Torschütze in der Ligue 1, in der Champions League wartet der Angreifer nach fünf Spielen noch auf ein Erfolgserlebnis. In der Königsklasse gab der derzeitige Vierte der französischen Liga insgesamt den Minimalisten. Monaco gelang der Aufstieg als Gruppensieger mit drei Siegen, zwei Remis und einer Niederlage - und einem Torverhältnis von 4:1.

Beton anrühren dürfte die Mannschaft aus dem Fürstentum auch bei Arsenal. An der Favoritenrolle für die Engländer gibt es nichts zu rütteln. "Jeder sieht uns als Geschenk, als Glückslos", betonte Trainer Leonardo Jardim. "Ich denke auch, dass Arsenal Favorit ist, aber im Fußball gewinnen Geld und Favoriten nicht immer", sagte der Portugiese.

Arsenals Langzeitcoach Arsene Wenger kennt den Gegner. Von 1987 bis 1994 war der Elsässer als Betreuer der Monegassen tätig und erlebte da seinen Durchbruch. 1988 wurde Wenger französischer Meister, 1991 gewann er den Cup. 1992 scheiterte er im Cup der Cupsieger erst im Finale an Werder Bremen. Kein Trainer ist bis jetzt länger als "Le Professeur" in Monaco geblieben. Nach seiner Zeit bei AS ging Wenger für ein Jahr nach Japan, ehe er zu Arsenal kam.

Wenger: "Chancen stehen 50:50"

"Dass diese Begegnung stattfindet, ist sehr ungewöhnlich. Es war schon ein kleiner emotionaler Schock", sagte Wenger. Auf "50:50" beziffert er die Chancen auf den Aufstieg und warnte seine Spieler, die Partie auf die leichte Schulter zu nehmen. "Monaco ist in einer ähnlichen Situation wie wir. Sie haben sich in der Liga in eine gute Position zurückgekämpft und werden mit großem Selbstvertrauen spielen", sagte der 65-Jährige.

Trotz der Ausfälle von Aaron Ramsey, Alex Oxlade-Chamberlain, Mikel Arteta und Mathieu Debuchy gelangen Arsenal in den jüngsten neun Spielen acht Siege. Die Paarung ist im übrigen das erste Pflichtspiel-Duell der beiden Clubs überhaupt. Für Arsenal wäre der Aufstieg der erste Viertelfinaleinzug seit 2010, damals unterlag man in weiterer Folge dem FC Barcelona.

Leverkusen noch ohne Achtelfinal-Erfolg

Leverkusen stand 2002 im Finale der Champions League, damals wurde der Bewerb aber noch mit Zwischenrunde gespielt. In einem echten Achtelfinal-Duell wartet die Werkself noch auf einen vollen Erfolg. Bei sechs Spielen in der Runde der besten 16 setzte es für Leverkusen bisher sechs Niederlagen. Die Formkurve ist auch nun nicht die beste: Im neuen Jahr gewann die Schmidt-Elf nur eines von fünf Spielen und rutschte in der Liga auf den sechsten Platz ab.

Die Ausgangslage wird durch die Sperre des türkischen Teamverteidigers Ömer Toprak nicht besser. Schmidt kündigte an, dass sich seine Mannschaft gegen Atletico "voll reinhauen" werde. "Wir wollen nicht, dass schon Endstation für uns ist", betonte der ehemalige Salzburger Meistermacher.

Atletico hat von seinen neun Auswärtspartien in der Champions League seit September 2013 fünf gewonnen und nur eines verloren. Der spanische Tabellendritte baut derzeit auch auf ein schier unbremsbares Duo. Neben Mandzukic blühte auch der flinke Franzose Antoine Griezmann auf. Mandzukic erzielte in dieser Saison bisher 20 Pflichtspieltreffer, Griezmann 17. Heimkehrer und Publikumsliebling Fernando Torres ist derzeit nur zweite Wahl.

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