Die Neu-Terminierung ist für den Vorsitzenden der Klub-Vereinigung eine "sehr schwierige Aufgabe". Ein anderer Funktionär reagiert gar mit Kopfschütteln.
Nach dem Votum der FIFA-Task-Force für die Verlegung der Fußball-WM 2022 an das Jahresende (26. November bis 23. Dezember) haben die europäischen Vereine bereits Entschädigungsansprüche angemeldet. Die Neu-Terminierung stelle "eine sehr schwierige und anspruchsvolle Aufgabe dar", betonte Karl-Heinz Rummenigge, Vorsitzender der europäischen Klub-Vereinigung ECA, am Dienstag.
Den Klubs und Ligen könne "nicht zugemutet werden, allein den Preis für die Verlegung der FIFA-WM in den Winter zu bezahlen. Wir erwarten ebenso die seriöse Bereitschaft, den Schaden für die Klubs fair zu kompensieren", stellte Rummenigge klar.
Große Kompromissbereitschaft
Dass sich die vom Weltverband eingesetzte Task Force für den Termin am Jahresende 2022 ausgesprochen hatte, "kommt nicht überraschend", erklärte der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern. Die Entscheidung habe sich "in letzter Zeit abgezeichnet". Nun müssten die weltweiten Terminkalender der Saison 2022/23 abgestimmt werden. "Es wird eine große Kompromissbereitschaft von allen verlangt", sagte Rummenigge.
Die ECA ist die Interessenvertretung von derzeit 214 europäischen Fußballclubs, darunter auch die Bundesligisten Salzburg, Austria, Rapid und Sturm Graz.
Kopfschütteln und Entschädigungen
Frederic Thiriez, Präsident der Europäischen Profifußball-Ligen (EPFL) und der französischen Profiliga (LFP), reagierte mit Kopfschütteln auf die Empfehlung der FIFA-Task-Force: "Stellen Sie sich vor, was in Frankreich, in Deutschland, in Spanien, in Italien los sein wird. Man wird Anfang November die Ligen nach 13 oder 14 Runden unterbrechen. Und man wird zwei Monate später weitermachen."
Diese Tatsache habe weitreichende Folgen. "Während dieser Zeit werden die Spieler nicht spielen, die Klubs werden keine Einnahmen mehr haben, die Fußballfans werden um die nationalen Wettbewerbe gebracht und die Fernsehsender werden wütend sein und Entschädigung verlangen", erklärte Thiriez.