Europa League: Salzburg und der ewige Kreislauf

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FC Villarreal erwies sich als zu stark, nun beginnt in Salzburg das lange Warten auf die nächste große Herausforderung.

Salzburg/Wien. Das Salzburger Ausscheiden im Sechzehntelfinale der Europa League war keine Überraschung. Vielmehr wäre ein Weiterkommen gegen den FC Villarreal nach 180 Minuten eine kleine Sensation gewesen. Die Spanier erwiesen sich als kompaktere, reifere, schlicht bessere Mannschaft. Innenverteidiger Martin Hinteregger, erneut einer der Besten, erklärte das Geschehene so: „Villarreal war immer eine Fußspitze weiter vorne.“ Zu groß war der personelle Aderlass in den vergangenen Monaten, um den spanischen Topklub ernsthaft zu gefährden. Sadio Mane, Kevin Kampl und Alan wurden verkauft, zudem fehlten beim 1:3 im Rückspiel (Gesamt 2:5) die Stammkräfte Christoph Leitgeb (verletzt) und Stefan Ilsanker (gesperrt). Ein böses Wort in der Stunde der Niederlage verlor auch deshalb niemand. Es wäre in der momentanen Situation nicht angebracht gewesen, denn Salzburg bot den favorisierten Gästen mit einer jungen Mannschaft lange die Stirn. Fehler im Spielaufbau müssen verziehen werden.

Der erst 17-jährige Konrad Laimer etwa machte seine Sache im zentralen Mittelfeld neben dem erst vor Kurzem 20 Jahre alt gewordenen Naby Keita gut. Dazu bot Hütter mit Takumi Minamino und Marcel Sabitzer zwei weitere 20-Jährige im Mittelfeld auf und setzte damit ein deutliches Zeichen. „Unsere Philosophie ist es, junge Spieler auszubilden. Dafür war die Europa League eine gute Erfahrung“, sagte Hütter. Sportdirektor Ralf Rangnick, der sich ab Sommer nur noch um die Geschicke in Leipzig kümmern wird, stieß in dasselbe Horn. „Wir wollen die Mannschaft so jung wie möglich halten, alles andere hat in Österreich auch keinen Sinn. Das ist eine Liga, in der sich Spieler entwickeln und dann den nächsten Schritt machen.“ In den kommenden Monaten werden sich die Schritte auf heimisches Terrain beschränken. Obwohl Salzburg in der Gruppenphase der Europa League regelmäßig zu glänzen versteht, sind die Auftritte in der K.-o.-Phase meist von kurzer Dauer. Einzig in der Vorsaison gelang der Einzug in das Achtelfinale, in dem gegen den FC Basel sogar noch mehr möglich gewesen wäre. So bleibt den Salzburgern bis Ende Juli nur das Bestreiten der heimischen Meisterschaft. Im Sommer wird man sich wieder einmal der Herausforderung Champions-League-Qualifikation stellen, an der man bislang bei allen sieben Versuchen in der Ära Red Bull gescheitert ist.

Dass diese Aufgabe mit den Jahren nicht leichter werden dürfte, liegt auf der Hand, zieht man die Rolle Leipzigs im Red-Bull-Imperium mit in Betracht. Die besten Salzburger sollen zumindest mittelfristig konzernintern nach Leipzig verfrachtet werden. Rangnick versucht zu beruhigen. „Wir werden auch für die nächste Saison eine Mannschaft zusammenstellen, die so gut ist, dass sie in Österreich Meister werden kann.“ Nur für viel mehr scheint es oftmals eben nicht zu reichen.

Europa League

FC Red Bull Salzburg – FC Villarreal 1:3 (1:1).
Red-Bull-Arena, 26.020, SR Kenn Hansen (DEN).
Hinspiel 1:2 – Villarreal mit Gesamtscore von 5:2 weiter. Tore: Vietto (33./76.), Giovani dos Santos (79.) bzw. Djuricin (18.).

Salzburg: Gulacsi – Schwegler, Ramalho, Hinteregger, Ulmer – Sabitzer, Keita, Laimer (70. Bruno), Minamino (46. Pires) – Soriano, Djuricin (84. Berisha).
Villarreal: Asenjo – Gaspar, Musacchio, Ruiz, Jaume Costa – J. dos Santos, Trigueros, Pina (86. Campbell), Tscheryschew – Vietto (81. Gomez), Uche (69. G. dos Santos).

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.02.2015)

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