Fußball: Barca-Coach warnt vor Manchester City

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Der FC Barcelona will sich nicht vom bevorstehenden Clasico ablenken lassen. Dortmund setzt gegen Juventus auf die Heimstärke.

Die Chancen des FC Barcelona zum achten Mal in Folge ins Viertelfinale der Fußball-Champions-League einzuziehen und damit einen neuen Rekord zu markieren, stehen gut. Die Katalanen gehen am Mittwoch (20.45 Uhr) mit einem 2:1-Vorsprung ins Heimrückspiel gegen Manchester City, dessen größte Hoffnung darin besteht, dass Barca vom bevorstehenden "Clasico" gegen Real Madrid abgelenkt ist.

Die Spekulation, dass der Gegner das Spiel auf die leichte Schulter nimmt, scheint indes wenig realistisch. Obwohl Trainer Luis Enrique seinen Spielern am Montag freigegeben hatte, legten acht der Profis, darunter der zuletzt groß aufspielende Lionel Messi, aber auch Torhüter Marc-Andre ter Stegen, Jordi Alba, Gerard Pique und Javier Mascherano eine "Sonderschicht" ein. "Momentan gibt es nur ein Spiel, an das wir denken. Dies ist die Partie gegen City. Wir sind in Gedanken noch nicht beim Clasico", bekräftigte Andres Iniesta am Dienstag.

Für ManCity geht es nach jüngsten Pokal- und Liga-Schlappen schon um die letzte Titelchance der Saison. Vier Tage nach dem 0:1 beim abstiegsgefährdeten Aufsteiger Burnley müssen die "Citizens" den Schalter umlegen. Trainer Manuel Pellegrini, dessen Stuhl heftig wackelt (britische Medien zählen ihn dieser Tage bereits an), übt sich in Zweckoptimismus. "Ob mit oder ohne Toure, wir müssen gewinnen, und das haben wir ja schon in Rom und gegen Bayern München geschafft", meinte er im Hinblick auf die Rückkehr des im Hinspiel noch gesperrten Ex-Barca-Kickers Yaya Toure.

Für Barca-Coach Luis Enrique ist das aktuelle Tief des Gegners jedenfalls nicht von Vorteil. "Ich bin mir sicher, dass City aufgrund der Niederlage gegen Burnley noch gefährlicher sein wird", meinte er. "Wir wissen, dass wir es mit einem Titelkonkurrenten zu tun haben. Schon im Hinspiel waren sie gut in der Partie, auch als sie in Rückstand waren", sagte der 44-Jährige, der im defensiven Mittelfeld auf Sergio Busquets verzichten muss.

Große Sorgen bereitet das am Camp Nou aber nicht. Die Formsteigerung von Messi in den vergangenen Wochen lässt die Katalanen auf einer Welle der Euphorie reiten. Am Samstag machte der Argentinier beim 2:0 bei Aufsteiger Eibar seine Saisontore 31 und 32 und hat die Chance, in den restlichen elf Ligapartien seine Rekordmarke von 50 Treffern aus der Saison 2011/12 zu überbieten. Mit insgesamt 43 Pflichtspieltoren hat er schon zwei mehr als in der Vorsaison am Konto.

Wenn es nach der Statistik geht, darf sich City jedenfalls kaum Hoffnungen machen. In den letzten sieben K.o.-Duellen gegen englische Clubs zogen die Katalanen nur einmal den Kürzeren: 2011/12 im Halbfinale gegen Chelsea. In der Vorsaison wurden die "Sky Blues" zudem von Messi und Co. im Achtelfinale aus dem Wettbewerb geworfen. Und in Europacup-K.o-Duellen ist Barca in 33 von 35 Fällen nach einem Auswärtssieg im Hinspiel zuhause weitergekommen. Gar nur zwei Mal ist es in der Champions League einem Team gelungen, nach einer Niederlage im Heimhinspiel noch aufzusteigen.

Gegen die gelbe Wand

Im zweiten Spiel des Abends baut Borussia Dortmund gegen Juventus Turin nicht zuletzt auf seine Heimstärke. Immerhin 10 der vergangenen 13 Champions-League-Spiele vor eigener Kulisse endeten mit einem Sieg. Das schürt die Hoffnung, die 1:2-Niederlage im Hinspiel vor drei Wochen in Turin wettmachen zu können. Weniger ermutigend ist jedoch die Heimbilanz gegen Juve. Alle drei bisherigen Heimspiele gegen den italienischen Rekordmeister gingen verloren.

"Wenn wir 90 sehr gute Minuten haben, können wir etwas Großes schaffen", sagte der Ex-Salzburger Kevin Kampl. Nach Einschätzung von BVB-Trainer Jürgen Klopp macht das 1:2, bei dem Marco Reus getroffen hatte, Mut. "Wir haben im Hinspiel schon gezeigt, dass wir denen wehtun können", erklärte Klopp.

Während die Dortmunder Defensive derzeit gute Arbeit abliefert, bereitete zuletzt die Offensivabteilung Sorgen. Seit dem 3:0 im Revierderby gegen Schalke Ende Februar mangelt es an Ideen und Tempo - vor allem in Duellen mit defensiven Mannschaften. Deshalb ist das Klopp-Team gegen die für ihre Abwehrkünste bekannten Italiener besonders gefordert. "Wir müssen gegen tief stehende Gegner die Lücke finden und einen besseren Plan haben", forderte Kampl.

Der Respekt vor Dortmund ist in Italien freilich groß. Die Zeitung "Gazzetta dello Sport" warnte mit Blick auf die Dortmunder Fans: "Nicht nur Klopp oder Reus. In Dortmund spielt man auch gegen eine gelbe Wand." In der Liga hat Juve bei 14 Punkten Vorsprung die nächste Meisterschaft quasi sicher, nun will man international nachlegen und den erst zweiten CL-Viertelfinal-Einzug seit 2006 fixieren. Trainer Massimiliano Allegri zeigte sich auch ohne den im Hinspiel verletzten Altmeister Andrea Pirlo zuversichtlich. "Ich will mindestens ein Tor", erklärte Allegri.

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