Stimmung im ÖFB-Team für Harnik "eine Art Therapie"

Martin Harnik
Martin HarnikAPA/ROBERT JAEGER
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Länderspiele sind für Martin Harnik eine willkommende Abwechslung zum Abstiegskampf mit Stuttgart. Gegen Liechtenstein hofft er auf drei Punkte.

Für Martin Harnik bietet der Aufenthalt bei Österreichs Nationalmannschaft eine willkommene Abwechslung zum derzeit tristen Alltag in der deutschen Bundesliga. Mit dem VfB Stuttgart steckt der Offensivspieler tief im Abstiegskampf, bei der ÖFB-Auswahl hingegen winkt das Ticket für die EURO 2016 in Frankreich.

"Es ist eine Art Therapie, wenn man beim Nationalteam ist, weil man komplett andere Ziele vor Augen hat und eine andere Stimmung herrscht", erklärte Harnik am Dienstag vor dem Auswärtsspiel in der EM-Qualifikation am Freitag gegen Liechtenstein.

In der deutschen Bundesliga liegen die Stuttgarter trotz des jüngsten 3:1 gegen Eintracht Frankfurt am Tabellenende, auf einen Nicht-Abstiegsplatz fehlen zwei Punkte. "Diese Situation beschäftigt mich natürlich, der Abstiegskampf ist nie leicht. Am Ende ist es häufig eine Kopfgeschichte", vermutete Harnik.

Harnik: "Einsatz und Willen zeigen"

Der 27-Jährige hofft nun, dass der Erfolg über Frankfurt der Startschuss zu einer Aufholjagd gewesen sein könnte. "Der Sieg kann dazubeitragen, die Blockade ein bisschen zu lösen." Im Kampf um den Klassenerhalt ist Harnik als VfB-Führungsspieler besonders gefragt. "Ich bin in einer Position, in der ich gewisse Zeichen setzen kann. Da geht es nicht darum, große Reden zu schwingen, sondern Einsatz und Willen zu zeigen."

Harniks Vertrag in Stuttgart läuft noch bis 2016. Ob er die Schwaben im Falle eines Abstiegs vorzeitig verlassen würde, ließ der 48-fache ÖFB-Internationale (10 Tore) offen. "Darüber denke ich derzeit überhaupt nicht nach."

Vor Liechtensteins Abwehrblock gewarnt

Auf den gebürtigen Deutschen wartet in Vaduz ein Match, wie er es in der Bundesliga praktisch nie erlebt - nämlich ein Duell mit einem äußerst defensiv eingestellten Gegner. "Bei Stuttgart gibt es solche Spiele nicht", sagte Harnik, warnte jedoch auch nach einem ersten Videostudium vor den Liechtensteinern: "Sie verteidigen tief und intensiv, aber hatten in den letzten Spielen auch gute Aktionen mit dem Ball. Sie haben nicht umsonst in Moldau gewonnen, wo wir uns schwergetan haben"

Trotzdem zeigte sich der Deutschland-Legionär optimistisch, dass gegen die Auswahl aus dem Fürstentum ein Sieg gelingt. Dabei helfen könnte auch die Fan-Unterstützung: Ein seit Monaten ausverkauftes Österreich-Kontingent für die Partie in Vaduz, zudem 42.000 abgesetzte Tickets für das Testspiel am Dienstag in Wien gegen Bosnien-Herzegowina und 32.000 verkaufte Abos für die Herbst-EM-Quali-Heimspiele gegen die Republik Moldau und Liechtenstein sprechen Bände. "Wir spüren das Vertrauen der Öffentlichkeit, bekommen es aber nicht geschenkt, sondern haben es uns erarbeitet", betonte Harnik.

(APA)

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