ÖFB-Team: Nur Notfallplan sieht lange Bälle vor

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Teamchef Marcel Koller setzt gegen Liechtenstein auf kurze Ballkontakte und viel Bewegung. „Die Chancen, die wir bekommen, müssen wir gleich verwerten.“

Vaduz. Das Wort Pflichtsieg nahm ÖFB-Teamchef Marcel Koller zwar nicht in den Mund, dass drei Punkte beim heutigen Gastspiel gegen Liechtenstein (20.45 Uhr, live ORF eins) das Ziel sind, war dennoch die unmissverständliche Botschaft. „Einstellung, Konsequenz, Konzentration und Geduld“, zählte der Schweizer als Kernelemente für einen Erfolg gegen die Nummer 123 der Welt auf. Trotz der Favoritenrolle werde sein Team den Gegner nicht unterschätzen. „Die Spieler sind fokussiert. Die Stimmung ist gut, aber nicht überheblich. Niemand glaubt, dass wir locker drei Punkte holen werden.“

Vor allem bei der Chancenauswertung müsse seine Mannschaft hellwach sein. „Wichtig ist, dass wir die Chancen, die wir bekommen, gleich verwerten.“ Sonst könnte den Österreichern gegen tief stehende Liechtensteiner die Zeit davonlaufen. „Sie werden kompakt verteidigen, gut verschieben und auch bei 0:1 nicht aufmachen, sondern das Glück bei Standardsituationen und Kontern versuchen“, vermutete Koller. Die Spielweise der Hausherren sei aber hinlänglich bekannt, sodass man sich vorrangig auf die eigenen Stärken konzentriere. „Wir müssen versuchen, unser Spiel zu spielen – kurze Ballkontakte und viel Bewegung“, erklärte der 54-Jährige. Sollte es auf spielerische Weise nicht gelingen, den Gegner auszuhebeln, bliebe im Finish noch das Notfallpaket mit langen Bällen. „Aber ich denke nicht, dass so etwas in diesem Spiel gut wäre, denn sonst ist der Ball oft beim Gegner oder im Out.“

Bei einem Sieg in Vaduz würde die ÖFB-Auswahl drei Erfolgsserien prolongieren. Derzeit steht die Bilanz bei jeweils drei Pflichtspiel- und Auswärtssiegen en suite. Außerdem erzielten die Österreicher in ihren jüngsten zwölf Länderspielen immer zumindest ein Tor. Von diesen Statistiken hält Koller jedoch relativ wenig. „Ich mache mir nur Gedanken darüber, wie wir gegen Liechtenstein drei Punkte holen.“

Unterstützt wird die Mannschaft vor Ort von zahlreichen Fans, einige von ihnen kauften sogar das komplette Abo für alle Liechtenstein-Heimspiele in der EM-Qualifikation, nur um beim Match gegen Österreich dabei sein zu können. „Darüber freuen wir uns, und das bedeutet für uns auch die Pflicht, 90 Minuten lang Vollgas zu geben“, sagte Koller.

Real verhandelt mit Alaba

Unterdessen wurden die Gerüchte über einen Wechsel David Alabas von Bayern München zu Real Madrid weiter angeheizt. Wie die spanische Sportzeitung „Marca“ schrieb, reisten Klubvertreter nach Wien, um mit Vater und Manager George Alaba zu verhandeln. Die Ablöse soll laut Bericht bei mindestens 40 Millionen Euro liegen. (red)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.03.2015)

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