EM-Qualifikation: Weltmeister gehörig unter Druck

DFB Bundestrainer Joachim Jogi LOEW LOeW Oliver KAHN Co Moderator reden diskutieren unterhalten
DFB Bundestrainer Joachim Jogi LOEW LOeW Oliver KAHN Co Moderator reden diskutieren unterhalten(c) imago/ActionPictures
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Deutschland muss am Sonntag in Georgien gewinnen, um in Gruppe D nicht noch weiter an Terrain zu verlieren. Teamchef Jogi Löw: „Da gibt es keine Panik.“

Tiflis. Vier Stunden Flug, Zeitumstellung, unbekannter Gegner – an der klaren Ansage von DFB-Manager Oliver Bierhoff änderten aber auch all diese Umstände bei der Pflichtaufgabe am Sonntag in Georgien (18 Uhr, ARD) nichts. „Wir können uns keine Fehler mehr erlauben“, sagte der ehemalige Salzburg-Legionär.

In Vorderasien muss der derzeit um Form und Struktur ringende Fußballweltmeister in der EM-Qualifikation unbedingt drei Punkte einsammeln, um auf dem Weg zur Endrunde 2016 in Frankreich nicht noch weiter ins Schleudern zu geraten. „Da gibt es keine Panik. Die Mannschaft weiß, worum es in Georgien geht“, versicherte auch Cheftrainer Joachim Löw. „Wir sind selbstbewusst, werden Georgien aber nicht unterschätzen.“

Noch vor dem Aufbruch zum 900. Länderspiel der DFB-Historie reduzierte sich Löws Aufgebot auf 21 Spieler. Bayern-Verteidiger Badstuber reiste wegen muskulärer Probleme nach München zurück. Karim Bellarabi (Leverkusen) zwang eine Erkältung zur Aufgabe.

Deutschland steht am Sonntag in der mit 54.549 Zuschauer ausverkauften Dinamo-Arena also unter Druck. In Gruppe D liegt Löws Team mit sieben Punkten nach vier von zehn Spielen lediglich auf Platz drei hinter Spitzenreiter Polen (zehn Zähler) und den punktgleichen Iren.

Für die angestrebte direkte Qualifikation ist mindestens Rang zwei notwendig. „Wir werden uns keinen Fehltritt mehr leisten“, beteuert Löw. „Wenn wir seriös bleiben, unsere Qualitäten einbringen, dann werden wir in Georgien als Sieger den Platz verlassen.“

Es gebe keinerlei Anlass zu Spekulationen über Form, Stärke oder Ziel. Darüber wollte Löw keine Diskussion zulassen, selbst der überaus holprig verlaufene Test gegen Australien (2:2) sei kein Gradmesser für tatsächliche Bewerbsspiele. Manuel Neuer kehrt ins Tor zurück, Bastian Schweinsteiger soll als Mittelfeldorganisator für Stabilität sorgen. Thomas Müller, mit vier Toren bester Torschütze in der Qualifikation, Jérôme Boateng, Mats Hummels und Toni Kroos bereichern ebenfalls die Startelf.

Die Taktik soll bis zur Partie in Transkaukasien „geheim bleiben“, schmunzelte Löw. Zu lachen wird es nicht viel geben, sollte Georgiens Abwehr unter tosendem Applaus der Fans halten. Deutschland muss Tore schießen, gewinnen – auch der Weltmeister muss sich stets neu beweisen. (fin)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.03.2015)

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