Österreich besiegt Liechtenstein klar mit 5:0

Österreichischer Jubel
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Die ÖFB-Elf überzeugte, selbst ein verschossener Elfmeter von Alaba brachte sie nicht vom Weg ab. Der Traum von Frankreich rückt näher.

Es herrschte Volksfeststimmung vor dem Rheinpark Stadion in Vaduz. Zwei Stunden vor dem Anpfiff heizte eine eigens engagierte Band überpünktlichen österreichischen Fans bei niedrigen Temperaturen mit „I am from Austria“ ein. Das EM-Qualifikationsspiel zwischen Liechtenstein und Österreich erwies sich als das erwartete Heimspiel in der Fremde. Mancher Liechtensteiner im Rheinpark Stadion rief sich vor dem Anpfiff den 9. Oktober 2004 in Erinnerung. Damals, vor über zehn Jahren, hatte die große Stunde des kleinen Fürstentums geschlagen. Portugal mitsamt seinen Stars Cristiano Ronaldo und Deco strauchelten in Vaduz, nach 2:0-Führung endete das Spiel 2:2.

Freitagabend hoffte man auf eine vergleichbare Sternstunde. Rene Pauritsch, der aus Graz stammenden Teamchef Liechtensteins, hatte das Duell plakativ als „Spiel des Jahres“ tituliert. Er warnte seine Mannschaft, die nur aus sieben Profis bestand, vor den „individuellen Qualitäten“ der Österreicher und kündigte eine harte Gangart an. Sein Pendant Marcel Koller hatte seine Elf ausreichend gewarnt, auf Videos die besten Szenen des einstigen „Fußball-Zwergs“ illustriert. David Alaba und Co. zeigten sich davon durchaus beeindruckt. Man wollte den Gegner, der in der Fifa-Weltrangliste genau 100 Plätze schlechter klassiert ist, nicht unterschätzen. Dass Liechtenstein besonders auswärts eine schwierig zu spielende Mannschaft ist, davon hatten sich schon Montenegro (0:0) überzeugen lassen müssen.

Perfekter Start

Österreich begann das Spiel erwartet aggressiv mit dem Ziel, die Gastgeber durch hohes Pressing zu Fehlern zu zwingen. In den Anfangsminuten aber ließ sich Liechtenstein nicht zu solchen hinreißen, den ersten Torschuss gab Marc Janko in Minute zehn ab. Der Wunsch nach einem frühen Führungstreffer, der so vieles erleichtern würde, sollte dennoch in Erfüllung gehen. Nach Doppelpass mit Junuzovic ließ Harnik Torhüter Jehle keine Abwehrchance (14.). Liechtenstein war gerade erst dabei, sich neu zu ordnen, als Österreich nur zwei Minuten später bereits das 2:0 erzielte. Eine flache Arnautovic-Hereingabe verwertete der frei stehende Janko. Es war der 19. Treffer des Sydney-Legionär im 44. Länderspiel.
Österreich hätte noch in der ersten Halbzeit sämtliche Zweifel beseitigen können. Zunächst vergab Harnik (26.), wenig später Alaba (33.). Der Bayern-Legionär war nach einem Jehle-Foul an Junuzovic zum Elfmeter angetreten, setzte den Ball aber flach neben die rechte Stange – auch ein Superstar ist nicht frei von Makeln.

Die zweite Spielhälfte brachte keinen keinen neuen Spielverlauf. Die Gäste dominierten durch viel Ballbesitz, sie agierten souverän, ließen Liechtenstein nicht gewähren. Es folgte eine Ballstafette auf die nächste. Die Mannschaft befolgte die Anweisungen ihres Teamchefs, sie wirkt nicht zuletzt aufgrund seiner Arbeit heute weitaus reifer als noch vor einigen Jahren. Auch Alaba schloss mit dieser Begegnung noch seinen persönlichen Frieden, er traf in der 59. Minute aus knapp 25 Metern zum 3:0. Eine schön anzusehende Kombination über vier Stationen, die Junuzovic abschloss, hatte das 4:0 zur Folge (74.). Den Endstand besorgte Arnautovic (93.).

„Frankreich, wir kommen“

Das Gros der 6127 Fans waren Österreicher, sie feierten nun alles und jeden, besangen Alaba, Arnautovic und Koller. Und irgendwann mischten sich auch kollektive „Frankreich, wir kommen“-Rufe unter das Publikum. Der Weg ist nach wie vor der richtige, zur Halbzeit der EM-Qualifikation hält die ÖFB-Equipe nach fünf Spielen bei 13 Punkten, ist immer noch ungeschlagen.
Eine positive Stimmung ist angebracht, verfrühter Jubel allerdings nicht. Diesen würde Koller intern ohnehin nicht zulassen. Verlässt man aber am 14. Juni auch Moskau ungeschlagen, wird selbst der Jubel nicht mehr einzudämmen sein.

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