Atletico vs. Real: Spielerischem Glanz folgt hitziger Kampf

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Real Madrid trauert nach dem 0:0 gegen Atlético den vergebenen Chancen in der ersten Hälfte und einer besseren Ausgangsposition nach. Juventus Turin freut sich über den 1:0-Vorteil gegen AS Monaco.

Madrid/Turin. Teil eins des Madrider Stadtduells im Viertelfinale der Champions League zwischen Atlético und Real beinhaltete viel Kampf und noch mehr Emotionen, aber keine Tore. Der Titelverteidiger dominierte in der Neuauflage des Vorjahresfinales in der ersten Hälfte klar, doch Cristiano Ronaldo und seine Teamkollegen verabsäumten es, dies auch in Zählbares umzumünzen. „Wir hätten uns mehr als ein 0:0 verdient. In den ersten 45 Minuten haben wir fantastisch gespielt“, sagte Trainer Carlo Ancelotti, dessen Mannschaft auch im siebenten Duell mit dem Stadtrivalen in Folge ohne Sieg blieb.

Atlético setzte über weite Strecken auf eine ultradefensive Ausrichtung und durfte sich vor der Pause auf seinen glänzenden Torhüter Jan Oblak verlassen. Der 22-Jährige, im letzten Sommer als Nachfolger von Thibaut Courtois von Benfica Lissabon geholt, war in seinem erst dritten Champions-League-Einsatz die überragende Figur. Der Slowene behielt gleich nach wenigen Minuten im Eins-gegen-eins mit Gareth Bale die Oberhand und parierte noch fünf weitere Schüsse.

Atléticos Trainer Diego Simeone bezeichnete das Aufstiegsrennen als „sehr offen“. Immerhin würde seiner Mannschaft im Rückspiel im Bernabéu-Stadion am 22.April bereits ein Remis mit Toren genügen, die „Königlichen“ müssten im Fall eines Treffers des Stadtrivalen schon gewinnen. „Wir können nicht ganz zufrieden sein“, bekannte Reals Toni Kroos. Auch Sergio Ramos sprach angesichts der vergebenen Möglichkeiten von einem „nicht so guten Ergebnis“.

Eine hitzige Partie scheint jedenfalls garantiert, kochten doch bereits im Hinspiel gegen Ende die Emotionen über. Sinnbildlich für das 272. „Derbi madrileno“ war das stark blutende Cut von Mario Mandžukić. Der kroatische und ebenfalls nicht gerade zimperliche Atlético-Heißsporn wurde in der zweiten Spielhälfte in einem Luftkampf vom Ellenbogen von Ramos im Gesicht erwischt. Das Geschehen auf dem Spielfeld wurde danach noch hektischer und emotionaler. Reals Dani Carvajal sorgte mit einem Schlag gegen den Brustkorb von Mandžukić samt einer vermeintlichen Beißattacke für Aufregung. Die Aktion wurde vom Referee nicht geahndet, ob die vermeintliche Tätlichkeit ein Nachspiel seitens der Uefa hat, blieb offen. Ancelotti sah es gelassen. „Das kommt vor. In solchen Spielen gibt es Kontakte unter den Spielern.“

Juventus Turin geht dank eines umstrittenen Elfmetertores von Arturo Vidal mit einem 1:0-Vorteil in das Rückspiel bei AS Monaco. „Höchst ungerecht“ fand Trainer Leonardo Jardim die Entscheidung des tschechischen Unparteiischen, Pavel Královec, der das Foul knapp auf der Strafraumlinie verortet hatte. Mitschuld an der Niederlage war jedoch auch die mangelnde Effizienz der Monegassen, Jardim hofft diesbezüglich auf eine Steigerung im Rückspiel. Juventus-Trainer Massimiliano Allegri war mit dem klassisch italienischen Resultat indes zufrieden. „Kein Tor kassiert zu haben gibt uns einen kleinen Vorteil.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.04.2015)

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